Gamax: Selektion bei Internetaktien
21.10.2013
Moritz Rehmann
**Innovative Unternehmen aus der Internetbranche ziehen weiterhin ein starkes Anlegerinteresse auf sich. Mit Blick auf die angekündigten Börsengänge des Kurznachrichtendienstes Twitter und der führenden chinesischen E-Commerce-Plattform Alibaba sehen *Dr. Jan Ehrhardt* und Moritz Rehmann, DJE Kapital AG und Portfoliomanager des Gamax Funds Junior, jedoch durchaus Anzeichen einer Überhitzung.**
(fw/ah) Nach Einschätzung von Gamax-Fondsmanager Moritz Rehmann sollten Investoren bei Börsenlistings mit Hype-Charakter zunächst an der Seitenlinie ausharren. „Gerade Internetkonzerne haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie ihren Börsengang gerne auf dem Höhepunkt des Teilnehmerwachstums und der Marktaufmerksamkeit vollziehen", gibt der Aktienexperte zu bedenken.
Bei Gesellschaften wie Facebook oder Groupon habe es sich gelohnt, zunächst abzuwarten und eventuell zu einem späteren Zeitpunkt einzusteigen. Bei Twitter zeichne sich zudem eine vergleichbar hohe Bewertung ab, wie sie bei Facebook oder Groupon zum Zeitpunkt des Börsengangs vorgelegen hat. „Das Unternehmen will laut Börsenprospekt das 28-fache des Umsatzes der letzten zwölf Monate erzielen, dabei fällt das Nutzerwachstum aber bereits zurück", zeigt sich der Portfoliomanager nachdenklich.
Den angekündigten IPO des Unternehmens Alibaba verfolgen die Gamax-Fondsmanager indessen sehr aufmerksam. Fehlende Emissionsdaten ließen zwar noch kein präzises Urteil zum Pricing zu. „Alibaba bietet grundsätzlich jedoch eine gute Gelegenheit, sich am stetig expandierenden Internethandel in einer der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt zu beteiligen", so Moritz Rehmann. Die auf gewerbliche Händler ausgerichtete ECommerce- Plattform verfügt in China über einen Marktanteil von 80 Prozent. 2012 steigerte sie ihren Umsatz um 58 Prozent. Schätzungen zufolge könnte Alibaba zum Börsengang auf eine Marktkapitalisierung von 120 Mrd. US-Dollar kommen und damit sogar Facebook deutlich übertreffen.
Für den Gamax Funds Junior setzen die Portfoliomanager jedoch auf etablierte Internetunternehmen wie zum Beispiel Amazon, Ebay und Google. „Hier ist die Bewertung attraktiver. Gleichzeitig führt die verfügbare Historie der Unternehmen zu einer deutlich besseren Prognostizierbarkeit des Geschäftsmodells", begründet Rehmann seine Präferenz für bereits gelistete Gesellschaften.