Frauen verstehen nichts von Geld – Wahrheit oder Mythos?

12.10.2021

Autorin und Mentorin Daniela Landgraf / Foto: © Daniela Landgraf

Von Frau zu Frau: 6 Tipps für Verhandlungen

Meine Bitte an Frauen: Einfach mal fordern – gesunder Egoismus als Erfolgsfaktor. Damit das gut gelingt, hier noch 6 Tipps für mehr Verhandlungsgeschick!

  1. Bei Vorstellungsgesprächen und Honorarverhandlungen:

Selbst und bewusst fordern! Unternehmen kaufen Menschen! Wenn Sie als Person überzeugt haben, dann wird der Preis kein Ablehnungsgrund, sondern eine Verhandlungsgrundlage sein.

  1. In Preisverhandlungen im Einkauf:

Den angebotenen Preis haben Sie schon, einen besseren können Sie bekommen! Oder anders gesagt: Den ausgewiesenen Preis zahlen Sie ohnehin. Doch wenn Sie selbstbewusst nach einem Rabatt fragen, haben Sie die Chance auf einen weitaus besseren Preis!

  1. Glaubenssätze hinterfragen:

Gerade Frauen haben oft Glaubenssätze verankert, die ihnen das selbstsichere Fordern verbieten. Vielen Frauen wurde als kleines Mädchen beigebracht, dass sie doch bitte bescheiden und zurückhaltend sein sollten und sich nicht in den Vordergrund zu drängen haben. Zum Glück ist dieses eher ein Thema der Generationen 30+. Die jüngeren Frauen sind inzwischen häufig anders erzogen worden und können sich sogar recht gut behaupten. Üben Sie das Fordern!

  1. Befürchtungen und Ängste

Frauen haben viel häufiger Angst vor Ablehnung und sozialer Ausgrenzung, als Männer. Männer machen sich seltener Gedanken darüber, ob sie sich durch eine zu harte Verhandlungsposition vielleicht unbeliebt machen. Sie stehen mehr für sich ein! Davon können sich Frauen einiges abgucken. Es fängt mit dem Bewusstsein dafür an, dass Antipathie und Sympathie nicht unbedingt davon abhängen, ob jemand versucht, die bestmöglichen Konditionen für sich selbst auszuhandeln.

  1. Üben, üben, üben

Routine und Selbstverständlichkeit können nur entstehen, wenn man einfach mal Dinge ausprobiert und macht! Fangen Sie mit kleinen Schritten an, am besten in für Sie unwichtigen Situationen. Versuchen Sie einfach mal, beim Einkaufen (z.B. auf dem Markt) einen Rabatt auszuhandeln. Der Ausgang sollte Ihnen (zunächst) egal sein. Das bringt Lockerheit und uns damit direkt zu Tipp Nr. 6.

  1. Gelassenheit und Leichtigkeit – Sehen Sie Verhandlungen als Spiel

Sei mal locker! Sei einfach etwas gelassener! Doch mal ehrlich: geht das so einfach auf „Knopfdruck“? Je wichtiger Ihnen das Ergebnis ist, desto weniger locker und gelassen wirken Sie auf andere! Natürlich kann eine gewisse Portion Ehrgeiz bei Verhandlungen helfen, doch es besteht die Gefahr, dass Sie sich verkrampfen und dann erst recht nicht den gewünschten Erfolg haben.

Schreiben Sie sich vor der Verhandlung auf, was Ihr Ziel ist. Visualisieren Sie es. Und erst danach gehen Sie in die Verhandlung. Je mehr Sie von Ihrer inneren Haltung her auch mit einem „Nein“ von Ihrem Gegenüber leben können, desto stärker sind Sie in Ihrer Position. Je mehr Sie einen Auftrag unbedingt haben wollen oder sogar müssen (z.B. aus finanziellen Gründen), desto schwieriger ist es, souverän und selbstsicher zu wirken. Am besten können Sie verhandeln, wenn Sie von Ihrer inneren Haltung her auch ein „Nein“ akzeptieren können, falls Sie von den Konditionen her nicht mit Ihrem Gesprächspartner übereinkommen.

Sie sind es wert, Ihren Preis zu fordern! Trauen Sie es sich zu! Fangen Sie am besten heute noch an – weil Sie es sich wert sind! Denken Sie immer daran: Selbstwert ist Geld wert. Und jede Verhandlungen bringt in der Regel einen Mehrwert!

Kolumne von Daniela Landgraf, Finanzexpertin, Professional-Speaker, Autorin und Mentorin