Frauen, kommt in die Finanzbranche!
06.02.2022
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Daniela Landgraf, Rednerin, Trainerin, Autorin und IHK-Prüferin. Bereits seit 2006 lehrt sie als Dozentin bei der Going Public! Akademie für Finanzberatung AG. Weiterhin ist sie als Dozentin für die Deutsche Fachakademie der Immobilienwirtschaft tätig[/caption]
lvs: Um die Frage anders zu formulieren: seid ihr eher reingerutscht in die Branche oder habt ihr euch wirklich aktiv dafür entschieden? Landgraf» Bei mir war es damals nur Mittel zum Zweck. Ich wollte irgendeine Ausbildung machen, um quasi zu zeigen: Ja, jetzt habe ich die Ausbildung und jetzt darf ich auch studieren. Doch dann ging mein Weg relativ ‚straight‘ weiter. Ich bin dann in den Versicherungs-Außendienst gegangen und danach in den mobilen Vertrieb der Deutschen Bank. Also irgendwie war mein Weg immer von der Finanzbranche begleitet und als ich aktiv versucht habe, mal rauszugehen, hat mich die Branche quasi festgehalten und so bin jetzt mit fast 50 immer noch in der Branche.
lvs: Ich finde, es ist auch eine sehr dankbare Branche… Griwatz» Und die Branche ist wirklich spannender als man denkt. Ich bin nämlich auch reingerutscht. Ich habe geschaut, welche kaufmännischen Berufe gibt es und habe mich erst bei einer Bank beworben. Und wo es am Ende die Versicherung geworden ist, bekam ich von meinem Umfeld das Feedback: ‚Äh, du fängst bei einer Versicherung an? Bist du dir sicher, dass Du das machen willst? Als Frau? Außerdem ist das doch total trocken.‘ Aber es macht mega Spaß. Ich war Gott seid Dank bei einem Makler, das heißt, wir hatten schon ein sehr breites Portfolio, das wir unseren Kunden anbieten konnten. Da merkt man schon, dass man damit den Kunden auch wirklich helfen kann. Denn viele denken ja, dass Versicherungen schlecht sind, aber ich finde, es ist genau das Gegenteil der Fall.
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Chadya Kamal, Inhaberin und Geschäftsführerin von Chadya Kamal Financial Services GmbH[/caption]
lvs: Und wenn schon… Meistens sind schlechte Versicherungen immer noch besser als gar keine. Zum Beispiel die Riesterrente: Selbst eine schlechte Riester ist besser als gar keine Altersvorsorge. Kamal» So lange kein Kapital vernichtet wurde, wie bei ein paar Beteiligungen. Absolut, ja. Nachdem ich meine Karriere in der Bank gestartet habe als Bankkauffrau, habe ich anschließend auch den Bankfachwirt gemacht. Da habe ich mich als Bankdirektorin, die in irgendeiner schönen Filiale sitzt, gesehen. Dass ich da so sitze und die Kunden kommen zu mir. Aber eines Tages habe ich mich selber von einem unabhängigen Berater beraten lassen. Ich habe dann meine Verträge der Bank und die meines unabhängigen Beraters unter die Lupe genommen und genau analysiert und dann festgestellt: Ohja, was verkaufst du denn für Schmarrn in der Bank?
lvs: Mist, der ist ja besser… Ja, ja… Kamal» So habe ich mich dann mit 23 Jahren selbstständig gemacht als Maklerin. Und das wird ja nicht langweilig. Faszination Geldsystem und ich hatte immer Freude daran, Menschen zu beraten, das gab meiner Arbeit einen Sinn. Griwatz» Tatsächlich nicht. Das hat mich auch gewundert, die Themen haben mir gefallen. Und weil es so spannend war, hat man freiwillig gelernt. Ich glaube, der Grund, warum ich in der Branche geblieben bin, war einfach, weil alles so abwechslungsreich ist und Spaß macht. Cheng» Also ich habe immer schon kreativ gearbeitet: Marketing, Social Media und Website für Finanzberater, denn die sind schon ein wenig altbacken und jetzt erst durch Corona – endlich – digital. Und die Frage war: wie kann ich als Finanzberater ein Branding machen? Um das Branding zu machen, musste ich natürlich den Arbeitsalltag verstehen und bin tiefer in die Materie gegangen. Und hatte oft das Gefühl, dass ich das besser könnte (lacht). Deswegen habe ich mich in die Produkte eingelesen und bin so in der Branche gelandet. Wir haben MaMoney gegründet, wo wir nur auf Frauen spezialisiert sind und arbeiten in unserer eigenen Galerie und lassen die Kunst einfließen in unsere Finanzberatung, so dass das Thema weniger steif ist. Landgraf» Geniales Projekt. Nguyen» Sehr inspirierend! Ich bin als Pressereferentin für das internationale Immobilienunternehmen Engel & Völkers tätig und an Vorgaben gebunden. In meinen Artikeln lebe ich meine Kreativität mehr aus.
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