Forschungsfeld für neue Impfstoffe DEUTSCHE FINANCE finanziert mit Publikums-AIF Lab-Offices in Boston
18.10.2022
Boston Lab-Office Projektentwicklung Boynton Yards (c) DF Deutsche Finance Holding AG
Die zügige Zulassung der Corona-Impfstoffe hat den Blick der Immobilien-Investoren auf ein relativ junges Segment gelenkt: Das der Lab-Offices, also kombinierte Labor- und Bürogebäude. AIF-Anbieter DEUTSCHE FINANCE hat mit dieser Nische offenbar den Nerv privater Kapitalanleger getroffen. Zum vierten Mal bietet das Unternehmen einen Publikumsfonds an, der den Bau von Labor-Immobilien in der Nähe von Boston finanziert. Anleger beteiligen sich ab 25.000 Dollar plus 5 % Agio am „DEUTSCHE FINANCE Invest Fund 21 –Club Deal Boston IV“.
Raus aus dem Euro
Konzept: Warum Club Deal? So etwas ist doch eigentlich Merkmal ausgewählter vermögender Anleger, die sich für eine konkrete Immobilieninvestition zusammenfinden. Ähnlich ist es auch bei den DEUTSCHE FINANCE-Fonds: Über den AIF beteiligen sich die privaten Anleger gemeinsam mit professionellen Investoren an der Projektentwicklung in den USA, denn der Anbieter sammelt gleichzeitig Kapital von Institutionellen ein.
Objekte: Der Fonds will 200 Mio. Dollar akquirieren und sich damit an der Finanzierung von zwei Immobilien und weiteren Grundstücken in Somerville nahe Boston beteiligen. Der Baubeginn ist für Ende 2022 bzw. Ende 2023 geplant, die Fertigstellung Mitte 2025 bzw. Anfang 2026. Anschließend will der Fonds seine Anteile an den Immobilien verkaufen und den Erlös unter den Anlegern aufteilen. Ein typischer Projektentwicklungsfonds also mit allen damit verbundenen Chancen und Risiken.
Markt: Spätestens seit der zügigen Entwicklung von Impfstoffen gegen Corona sind kombinierte Labor-Büro-Immobilien, kurz und international Lab-Offices, in die öffentliche Wahrnehmung geraten. DEUTSCHE FINANCE definiert Lab-Offices als eine Spezialform von Büroimmobilien, die es Unternehmen aus dem Biowissenschaftssektor ermöglicht, Medikamente und Behandlungen für das Gesundheitswesen zu entwickeln. Da die Nachfrage nach medizinischen Leistungen kontinuierlich steige, sei künftig sowohl mit wachsenden als auch neuen Unternehmen zu rechnen, die nach Gewerbeflächen über klassische Labore zu Forschungszwecken hinaus Ausschau halten, so die Einschätzung des Anbieters. Die Mieten für Laborflächen sind grundsätzlich höher als in den traditionellen Class-A-Bürogebäuden. Dies liegt daran, dass der Umbau vorhandener Büros in leistungsfähige Labore einen erheblichen strukturellen, technischen und somit kostspieligen Aufwand erfordert. Daher sind die meisten Bürogebäude nicht dafür geeignet, was das Angebot begrenzt.
Standort: In Lab-Offices wird entwickelt und geforscht. Entscheidend ist daher die Anbindung von Life Science Unternehmen zu öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen. In den USA hat das zu Clustern in den Metropolen wie Boston, San Francisco und San Diego geführt. DEUTSCHE FINANCE konzentriert sich auf Boston. Die Argumente sind nachvollziehbar: Die Stadt gilt mit knapp 5.000 Start-ups als globaler Vorreiter für Innovation und Unternehmertum und ist somit auch in den Fokus von Venture-Capital-Finanzierungen geraten. Besonders davon profitieren dürfte die Biowissenschaftsbranche, da die Pandemie Veränderungen in der Gesundheitsbranche beschleunigt hat. Die Zahl der Beschäftigten in Boston ist zudem kontinuierlich gestiegen – auch und vor allem im Bereich der Life-Science Branche. In den vergangenen zehn Jahren hat die Biowissenschaft mehr als 22.000 Arbeitsplätze geschaffen, was Boston zum Spitzenplatz für Technologie- und Wissenschaftsressourcen macht. Während der Bostoner Büromarkt bis 2021 instabil blieb, wird der Standort bei der Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungen für COVID-19 und eine große Anzahl anderer bedeutender Krankheiten die Nachfrage nach Laboren auf absehbare Zeit weiter vorantreiben, so die Prognose. Die hohen Vorvermietungsquoten neuer Projekte der nächsten Jahre ließen zudem nicht auf eine Verlangsamung der Vermietungsaktivitäten schließen.
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