FinTechs bieten tokenisierte Finanzprodukte für Vermögensverwalter

Anleger zeigen aufgrund der geringen Renditeerwartungen von derzeit maximal 3,6 Prozent pro Jahr kaum noch Interesse an Tagesgeld oder Sparbüchern. Alternative Anlageklassen können hingegen überdurchschnittliche Renditen erzielen. Zugang zu solchen Investments bieten spezialisierte FinTechs.

Plattformen für tokenisierte Finanzprodukte

Alternative Anlageklassen waren bisher nur für investitionellen Investoren relevant und für Privatpersonen meist schwer oder gar nicht zugänglich. Das soll sich ändern, denn FinTechs, die sich auf tokenisierte Assets spezialisiert haben, richten sich neuerdings vor allem an Privatbanken, Family Offices und Vermögensverwalter, die auf der Suche nach neuen, renditestarken Anlageformen jenseits der klassischen Anlagemärkte sind.

Das Berliner FinTech tokenstreet, gegründet von Vincent Amm, Mona Feder und Lenny- Campino Hartmann, schafft mit seiner digitalen Plattform eine Schnittstelle, um Anlegern in einem digitalen Dashboard potenzielle Anlagemöglichkeiten aufzuzeigen, diese digital aufzubereiten und mit ihren regulatorischen Rahmenbedingungen für die Nutzer abzubilden. Gesetz dabei wird auf Tokenisierung und Digitalisierung.

Vincent Amm, Mitgründer des Berliner Startups, beschreibt das Konzept des Unternehmens folgendermaßen: „Wir sind ein innovatives Unternehmen, das sich auf die Digitalisierung und Tokenisierung von Private Equity Fonds spezialisiert hat. Unser Ziel ist es, die Prozesse von der Beteiligung bis hin zur laufenden Fondsadministration, dank Digitalisierung und Tokenisierung effizienter und weniger fehleranfällig zu gestalten. Durch die Anwendung moderner Technologien ermöglichen wir einen kostengünstigen Zugang zu Private Equity-Fonds und einfache Beteiligungsprozesse zu Private Equity Fonds für Privatinvestoren“.

Ein solcher Ansatz für Alternative Investments basiert vor allem auf langjähriger praktischer Erfahrung in den Bereichen Private Equity und Venture Capital. Ein Investment-Team übernimmt die Aufgabe, vielversprechende Fondsanbieter, die durch einen langfristigen und belastbaren Track Record überzeugen, zu identifizieren und herauszufiltern. Ein sogenanntes Investment-Komitee, das sich in der Regel aus den Gesellschaftern des jeweiligen FinTechs zusammensetzt, trifft dann die finale Entscheidung, ob ein Investment sinnvoll ist oder nicht.

Vorteile bei Outperformance, Stabilität und Renditechancen

Die wesentlichen Vorteile von tokenisierten Finanzprodukten liegen vor allem in einer höheren Diversität und Portfoliostabilität, kürzeren Laufzeiten sowie einer deutlich geringeren Kapitalbindung. Allerdings sind die Mindesteinlagen nach wie vor hoch: tokenstreet Produkte sind ab 200.000 Euro zeichenbar und unter bestimmten Voraussetzungen kann das Mindestinvestment auf 5.000 Euro gesenkt werden.

Im Hinblick auf die Outperformance hat sich gezeigt, dass klassisch gemischte Portfolios ein geringeres Renditepotenzial aufweisen. Jede noch so ausgeklügelte Anlagestrategie kann durch geopolitische Unruhen, volatile Märkte oder hohe Inflationsraten zunichte gemacht werden. Alternative Assets erhöhen die Diversifikation eines Portfolios und reduzieren das Ausfallrisiko.

Gerade bei Investitionen in Venture Capital und Private Equity gehören lange Laufzeiten und damit eine lange Kapitalbindung zum Alltag. Mithilfe von sogenannten „secondary strategies“ lassen sich eine geringere Kapitalbindung und schnelle Exit-Erlöse realisieren. Cases und Assets können sowohl Blockchain-basiert als auch traditionell tokenisiert werden.

Digitale Prozesse erleichtern Zugang zu alternativen Asset-Klassen

Wie in vielen anderen Branchen, spielt Digitalisierung auch in der Finanzbranche eine wichtige Rolle. Plattformen wie tokenstreet ermöglichen den gesamten Investmentprozess vollständig digital abzuwickeln. Investoren können über die Plattform Investments tätigen, verwalten und bei Bedarf Performance-Reports für ihre Kunden erstellen.

Wer in tokenisierte Finanzinstrumente investiert, muss sich wie jeder Anleger darüber im Klaren sein, dass auch bei dieser Anlageform ein finanzielles Verlustrisiko besteht. Das Ausfallrisiko wird jedoch dadurch aufgewogen, dass alternative Anlagen nicht nur gute Renditen versprechen, sondern einem Depot auch langfristige Stabilität verleihen und als Absicherung gegen Inflationsverluste dienen.