finanzwelt Maklerpoolnavigator 2022
07.04.2022
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Spezialist, Generalist oder beides? ( Produktspektrum)
Eine der wichtigsten Fragen für zukünftige Partner: Welche Produkte kann ich über den Pool vermitteln? Denn Pool-Hopping oder Anbindung an mehrere Pools wie früher ist passé. Heutzutage ist man treu. Am effektivsten ist man, wenn alles, was man vermittelt, auch über einen Pool, eine Software und eine Anbindung abbildbar ist. Die Kategorie Produkte bedeutet: was bietet der Pool oder der Verbund für Produkte und mit welchen Konditionen? In dieser Kategorie sind die bekannten Generalisten, die wie Fonds Finanz, Jung DMS & Cie., Apella oder Netfonds ein breites Produktspektrum anbieten, natürlich auch vorne anzufinden. Aber auch eine bis dato eher sich unter dem Radar bewegende DEFINET scheint hier auch recht gut aufgestellt zu sein. Aber es gibt viele interessante Unterschiede zu entdecken. Je nach Ausprägung und Spezialisierung. Denn neben den oben erwähnten Generalisten, haben wir am Markt auch etliche Spezialisten, wie eine BIT-Treuhand (Sachwerte), die STATUS GmbH (AO-Bestandsübertragung), eine FONDSNET (Investment) oder auch MAXPOOL (Deckungskonzepte), die ihr Geschäft verstehen und Maklern einen einzigartigen Zugang zu eben nicht alltäglichen Produkten liefern. Neu ist, dass sich viele ehemaligen Spezialisten gerade zu umsatzstarken Generalisten entwickeln, ohne ihre „Superkraft“, die Spezialqualifikation einzubüßen. Zu erwähnen sind hier in erster Linie eine ehemals versicherungslastige blau direkt, die das Investment Geschäft für sich entdeckt hat oder Netfonds, die in Sachen Investment über das Haftungsdach NFS keine Wünsche offenlässt, aber auch ihr Versicherungsgeschäft kontinuierlich ausbauen. Auch Baufi-Marktführer Qualitypool, Investment-Spezi FondsKonzept oder die bAV- und Rentenberater der Apella bekommen im eigenen Haus mehr und mehr Konkurrenz und stellen sich insgesamt breiter auf.
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Sekt(e) oder Selters? (Maklerorientierung)
Ungelogen: Als ich Oliver Pradetto das erste Mal vor versammelter Maklerschaft reden hörte, dachte ich, blau direkt ist doch gar kein Maklerpool. Es ist eine Sekte, und ihre Jünger verkaufen Versicherungen. Da kannte ich aber die richtigen Strukturvertriebe noch nicht. Im Ernst: Was mittels Zahlen, Daten und Fakten nur schwer abbildbar ist, sind sogenannte Softskills. Und gerade die kleinen Maklerpools haben so etwas wie einen familiären Charakter. Und wenn auch die Umsätze wachsen und die Hauptquartiere keine Wohnungen oder Einfamilienhäuser mehr sind, sondern richtige Bürokomplexe: Der familiäre Charakter bleibt meist erhalten. Fonds Finanz ist nach der Beteiligung des britischen Investors ein finanzielles Schwergewicht. Obwohl die Manpower seines Marketingteams so groß ist wie die Mannschaftsstärke vom FC Bayern, antwortet Norbert Porazik in seinen Social-Media-Kanälen stets selbst. Und er antwortet auf facebook, wenn er online ist (und das ist er fast immer) praktisch sofort! Wir nennen das und andere Softskills Maklerorientierung und haben versucht, diese auch quantitativ zu erfassen. Unter anderem wurde das Verhältnis angebundener Makler zu den Maklerbetreuern der Pools untersucht. Je mehr Maklerbetreuer (pro Makler), desto besser. Das ist ein wichtiger Faktor für diejenigen, die nicht nur abwickeln wollen, sondern auch mal Fragen haben. Persönlich und nicht digital. Das können kleine Pools in der Regel recht gut. Klein, aber fein muss also nicht automatisch schlecht sein. Sehr erfreulich, dass hier neben den „üblichen Verdächtigen“ auch Pools wie aruna, WIFO oder MIDEMA gut abschneiden, was im Übrigen auch unserer subjektiven Wahrnehmung entspricht. Caroline Scherr von Qualitypool entschuldigt die Frage nach Maklerbetreuer pro Anzahl Makler, dass man noch nicht die übernommene AMEXPool AG berücksichtigt hätte. Es bleibt also spannend. Ganz weit vorne beim Thema Maklerorientierung ist ein Maklerpool, der eigentlich gar kein Pool ist, sondern ein Verbund: Die VEMA ist hier top. Wenn ich von Maklerpools spreche, meine ich damit auch Verbände und Servicegesellschaften. Der Unterschied: Über die VEMA wird zwar das Geschäft der Makler eingekauft und abgewickelt. Die Courtage wird aber vom Versicherer direkt mit dem jeweiligen Versicherungsmakler abgerechnet. „Dieser hat einen Direktanspruch an den Versicherer und reduziert damit sein Risiko einer Insolvenz des Intermediärs“, so Hermann Hübner. Zusätzlich zur guten Abwicklung ein weiterer Grund für die gute Maklerorientierung der VEMA.
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