Finanzielle Bildung - Sparen lernen per Kinder-App

23.08.2019

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Banken haben eine Marktlücke gelassen

Mit der App haben Kinder die Möglichkeit sich finanzielle Ziele zu setzen und das Erreichen dieser Ziele zu planen. Zum Beispiel könnten Sie sich dazu entscheiden, zum 18. Geburtstag ein Auto im Wert von 2000 Dollar zu kaufen. GoHenry zeigt dann an, welche Summe der Junior jede Woche zurücklegen muss, um sein Ziel zu erreichen. So wird schon in jungen Jahren ein Sparverhalten trainiert.

Mit GoHenry konkurrieren im angelsächsischen Raum einige weitere Finanzmanagement-Apps für Kinder wie Osper, Nimbl, Pennybox oder RoosterMoney. Da diese Unternehmen keine Bank-Lizenz besitzen und keinen Profit durch Geldverleih erzielen können, finanzieren sie sich über Abo-Gebühren. Sie füllen mit ihrem Angebot eine Marktlücke, die die Banken nicht besetzt haben. Denn Banken bieten vielleicht ein „Kinder Giro Konto“ an, aber keine vergleichbare, kindergerechte App mit Konto und Karte, die den Eltern Einsicht in das Finanzverhalten ihrer Kinder ermöglicht.

Breit gefächertes Klientel

Die potenziellen Kunden im angelsächsischen Raum haben unterschiedliche Hintergründe. Manche Familien sind wohlhabend und sorgen sich, dass der Nachwuchs keinen geerdeten Bezug zu Geld erfährt. Andere sind finanzschwach und betrachten solch ein Abo als Investment in eine bessere Zukunft für ihre Kinder. Manche sind sogar verschuldet und möchten mit einer Finanz-App ihre Kinder vor einem ähnlichen Schicksal bewahren.

Unglücklicherweise herrscht in Deutschland diesbezüglich gähnende Leere. Bisher haben wir nur eine App für Erwachsene. Sie heißt „FinGym“, da sie sich als Finanz-Fitnessstudio betrachtet, das ihre Kunden finanziell fit macht. Dies bedeutet, dass die App Verträge vergleicht, Ordnung und Übersicht verschafft und darüber hinaus dem Kunden eine bessere Routine für sein Finanzmanagement „antrainiert“. Banken, Unternehmer und Investoren sollten sich überlegen, ob es sich lohnt, den deutschen Markt der Finanzbildung für Kinder zu erschließen. Denn noch ist die Marktlücke frei. (sh)