Europäische Aktien weiter im Portfolio
06.02.2017
Lars Tranberg Rasmussen / Foto: © Danske Invest
USA: Wird Trump enttäuschen?
In den USA ist das Geschäftsklima nach wie vor robust. Nachdem die Unternehmen 2015 und 2016 ihre Lagerbestände abgebaut haben, hat sich diese Entwicklung mittlerweile umgekehrt. Somit trägt die Aufstockung der Lagerbestände inzwischen wieder positiv zum Wachstum bei. Auch der Arbeitsmarkt ist weiterhin solide. Die Arbeitslosenquote verharrt auf niedrigem Niveau, und wir rechnen mit einem fortgesetzten Anstieg der Löhne. Das erhöht den Druck auf die US-amerikanische Zentralbank (Fed), ihre Geldpolitik vom aktuellen niedrigen Zinsniveau aus zu normalisieren.
Seit der Präsidentschaftswahl haben die Finanzmärkte eine Antwort darauf herbeigesehnt, was Donald Trump in die Tat umsetzen wird, insbesondere in der Steuer- und Handelspolitik. Jetzt, wo er sein Amt angetreten hat, sehen wir etwas klarer – und ein umfangreiches Steuerpaket erscheint nun weniger realistisch. Im Wahlkampf verkündete der Kandidat noch, er wolle unter anderem Erleichterungen durch eine höhere Besteuerung von Importen und eine geringere Besteuerung von Exporten finanzieren. Doch die Aussichten, dass Präsident Trump dieses Versprechen tatsächlich erfüllt, sind nicht gut. Die Folge: Zur Finanzierung eines umfangreichen Steuerpakets dürfte weniger Geld zur Verfügung stehen. Somit haben die Finanzmärkte möglicherweise höhere Steuererleichterungen eingepreist, als Trump liefern kann.
In Bezug auf die Handelspolitik hat der Republikaner seinen Ankündigungen dagegen bereits Taten folgen lassen: Gleich an seinem ersten Arbeitstag im Weißen Haus hat er den Ausstieg der USA aus den Verhandlungen über das Freihandelsabkommen Trans Pacific Partnership (TPP) verordnet. Trump hat auch angedeutet, dass er gegenüber Mexiko einen härteren Kurs einschlagen wird – genau wie er im Wahlkampf angekündigt hatte. Unter der strengeren Handelspolitik werden unserer Ansicht nach weiterhin vor allem die asiatischen Länder leiden.
Europa: Lockere EZB-Politik trotz steigender Inflation
Im Januar gab es in Europa weitere Anzeichen für einen allmählichen Inflationsanstieg. Vor allem in Deutschland hat die Teuerungsrate in letzter Zeit stark zugenommen, was die Sorge geschürt hat, die Europäische Zentralbank (EZB) könne mit der Straffung ihrer Geldpolitik beginnen. Denn bereits in den Jahren 2008 und 2011 hatte die Zentralbank die Zinsen zu einem Zeitpunkt angehoben, an dem die zunehmende Inflation von steigenden Ölpreisen angetrieben wurde.
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