Europäer in der Kreide

03.05.2017

Dr. Michael Schäfer, Geschäftsführer der KRUK Deutschland GmbH / Foto: © KRUK Deutschland

Wie schlimm ist Inkasso wirklich?

Von der hohen Anzahl säumiger Schuldner profitieren die Inkassounternehmen, mit denen schon 12 % der Befragten Bekanntschaft gemacht haben. Dabei ist die Verteilung zwischen den Ländern sehr ähnlich, denn zwischen dem höchsten Wert, den Polen und Deutschen mit 14 %, und dem niedrigsten Wert, den Spaniern mit 8 %, liegen nur sechs Prozentpunkte. Auffällig ist, zwei Drittel derjenigen, die bislang von der Bekanntschaft mit Inkassounternehmen verschont geblieben sind, keine oder keine eindeutige Meinung zu der Branche haben. Doch auch bei denjenigen, die ihre Schulden so lange nicht bezahlen konnten, bis ein Inkassounternehmen hinzugezogen wurden, haben nur zu 57 % eine eindeutige Meinung zu der Branche. Dabei zeigt sich auch, dass viele offenbar mit einem deutlich schlimmeren Vorgehen der Unternehmen gerechnet haben, denn der Anteil derjenigen, die eine positive Meinung vom Forderungsmanagement haben, wächst mit 117 % deutlich stärker als der ablehnende Teil (42 %).

Dass die Branche offenbar deutlich besser ist als ihr Ruf, zeigt sich besonders in Polen und Italien: Während nur 4 bzw. 6 % der Befragten in den beiden Ländern eine gute Meinung zu Inkassounternehmen hatten, haben 16 % bzw. 25 % einen positiven Eindruck zurückbehalten. Deutschland ist zudem das einzige Land, für das dieser Trend nicht gilt. So haben zwar 10 % der deutschen Befragten eine positive Einstellung gegenüber Forderungsmanagern, jedoch sind nur 9 % derjenigen, die eigene Erfahrungen mit Inkassounternehmen gemacht haben diesen gegenüber positiv eingestellt. Die Erfahrung scheint das negative Bild vieler Deutscher also noch zu bestärken. Dr. Michael Schäfer, Geschäftsführer der KRUK Deutschland GmbH vermutet: „Hier gibt es ein grundlegendes Problem im Umgang mit Schuldnern.“ Er fordert: „Statt mit Druck zu arbeiten, muss man den Verbrauchern Hilfestellung leisten: Mit Services wie einem konkreten Ratenzahlungsplan, dem Haushaltsbuch und der passenden App hilft KRUK verschuldeten Menschen, ihr gewünschtes Ziel – die Schuldenfreiheit – schnellstmöglich zu erreichen. Mit diesem Ansatz sind wir in anderen Ländern Europas bereits sehr erfolgreich und wollen auch in Deutschland die Verbraucher bei der Lösung ihrer Schuldenprobleme unterstützen und den Ruf der Branche weiter verbessern.“ (ahu)

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