Erstes Land lässt Bitcoin als Zahlungsmittel zu
07.09.2021
San Salvador, die Hauptstadt von El Salvador / Foto: © robnaw - stock.adobe.com
Seit heute können die Bürger El Salvadors ihre Einkäufe und Steuern mit Bitcoin bezahlen. Die Akzeptanz der Maßnahme lässt aber noch deutlich zu wünschen übrig. Darauf hat die Regierung bereits reagiert.
Bislang war der Bitcoin mehr Spekulations- als Zahlungsmittel. Das könnte sich jetzt aber ändern: Als erstes Land der Welt hat El Salvador die Digitalwährung als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt. So tritt heute ein Gesetz in Kraft, das vorsieht, dass jeder Händler, der technisch dazu in der Lage ist, Bitcoin annehmen muss, auch könne die Bürger des zentralamerikanischen Landes ihre Steuern damit bezahlen. Dieser Schritt wird damit begründet, dass für das Wirtschaftswachstum El Salvadors die Zirkulation einer digitalen Währung nötig sei, deren Wert allein von marktwirtschaftlichen Kriterien abhänge. So wird in El Salvador seit mittlerweile 20 Jahren mit US-Dollar bezahlt, was zu einer Abhängigkeit von der Geldpolitik der Fed führt.
Dass in Zukunft in El Salvador in großem Stil mit Bitcoin bezahlt wird, ist aktuell jedoch noch nicht erwartbar: So kam es sogar zu Straßenprotesten gegen die Einführung der Digitalwährung als Zahlungsmittel und laut einer landesweiten Umfrage der Universidad Centroamericana von August lehnten fast 70 % der knapp 1.300 Befragten das Bitcoin-Gesetz ab. Die Ablehnung könnte auch mit fehlendem Wissen über die Materie zusammenhängen: So hatten ca. 70 % der Befragten nur ungenaue Vorstellungen vom Bitcoin und nur knapp 5 % definierten ihn konkret als Kryptowährung. Um der Bevölkerung von Bitcoins schmackhaft zu machen, gewährt die Regierung ihnen ein Startguthaben von 30 US-Dollar, wenn sie die digitale Geldbörse „Chivo“ herunterladen. Zudem soll es 200 „Chivo“-Geldautomaten geben. (ahu)