Erhöht Corona die Fallhöhe?

Alle hoffen, dass die Pandemie ihren Höhepunkt erreicht hat. Es scheint auch der Fall zu sein, denn wir haben jetzt mehr Experten, wie Infizierte. Über die Auswirkungen auf die Gewinne der Aktiengesellschaften und deren Kursentwicklungen sind die Prognosen der Analysten genauso differenziert wie die der Virologen. Welche Seite Recht hatte, wissen wir wie immer im Nachhinein meint Rolf Ehlhardt, Vermögensverwalter, I.C.M. Independent Capital Management Vermögensberatung Mannheim GmbH.

Deshalb sollte der Anleger jetzt erst recht strategisch vorgehen. Viele Finanzmodelle haben nicht funktioniert. Die Strategie, das Vermögen bis zu 20 Prozent in Gold anzulegen, erwies sich als richtig. Der DAX verlor per Anfang Mai  in 2020 trotz einer 3.000-Punkte Rallye ca. 20 Prozent, während das Edelmetall über zwölf Prozent zugelegt hat. Wer den Branchenprimus Newmont Corp. gekauft hat, liegt über 40 Prozent vorne. Die Kritiker dieser Edelmetallstrategie sind verstummt.

Tatsache ist zunächst, dass alle Staaten ihre Verschuldung massiv ausbauen werden. Tatsache ist auch für Kritiker der hohen Staatsverschuldung, dass die kräftige Ausweitung der Geldmenge die einzige Chance war, den Zusammenbruch zu vermeiden. Daraus liegt aber auch der Schluss nahe, dass „normale“ Zinsen noch unwahrscheinlicher geworden sind. Das Virus hat uns die Anfälligkeit des Finanz- und Wirtschaftssystems vor Augen geführt. Und vor diesem Hintergrund wartet noch ein anderes „Gespenst“: Nicht zu kontrollierende, das heißt nicht zu bekämpfende, steigende Inflationsraten.

Tatsache ist auch, dass die Weltwirtschaft im 2. und 3. Quartal 2020 in die Rezession rutschen wird. Wie tief und wie lange hängt sicherlich von der Dauer der Pandemie ab. Aktuelle Zahlen geben Hoffnung, dass die Spitze überschritten ist. Aber die Welt danach wird nicht mehr dieselbe sein wie vorher. Der Konsument ist aus der Wohlfühloase erwacht und wird sein Konsumverhalten sicher auf einige Zeit verändern, zumal niemand verlässlich sagen kann, inwieweit die Krise letztendlich zu Entlassungen und Konkursen führen wird.

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