Erfolgreich auf dem Börsenparkett
23.04.2019
Dr. Marc-Oliver Lux, Geschäftsführer Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München / Foto: © Dr. Lux & Präuner
REGEL 2: DIE EIGENE SCHMERZGRENZE KENNEN
Verluste schmerzen dreifach, sagt die sogenannte Behavioral Finance, die Verhaltensökonomik, die sich mit den Ursachen irrationalen Verhaltens des Menschen befasst. Demnach peinigt der verlustreiche Verkauf einer Aktie dreimal mehr, als ein erzielter Kursgewinn Freude bereitet.
Rücksetzer gehören an der Börse aber dazu. Deshalb sollten Anleger ihren maximal ertragbaren Verlust im Vorfeld fest definieren, bevor sie in den Markt einsteigen. Wer seine Schmerzgrenze kennt, vermeidet später Fehlentscheidungen. So lassen sich auch mal Schwächephasen durchstehen. Da Aktien stärker schwanken als etwa Anleihen und größeren Einfluss auf Gewinn und Verlust eines Wertpapierportfolios haben können, sollten sich Einsteiger vorsichtig herantasten, zum Beispiel mit international aufgestellten Standardwerten („Blue Chips“). Gut 30 Prozent Aktienquote sollten es zum Start schon sein. Die Quote kann dann – je nach persönlicher Situation – sukzessive weiter gesteigert werden. Als Orientierung für eine adäquate Aktienquote kann die Regel „100 minus Lebensalter“ gelten – ist aber natürlich nicht für jeden zwingend.
REGEL 3: GEFÜHLE ZÄHMEN
Anleger lassen sich weit öfter von ihren Gefühlen leiten, als es für die Wertentwicklung des eigenen Depots gut ist. Einer der häufigsten Anfängerfehler, den allerdings auch erfahrene Profis begehen: Gewinne werden zu früh mitgenommen, Verluste hingegen nicht begrenzt. Anleger halten trotz fallendem Kurs oft eine Ewigkeit an einer Aktie fest, weil es ihnen schwerfällt, sich einzugestehen, dass sie danebengelegen haben. Steigt jedoch der Kurs, sind sie übermäßig stolz auf ihren Investmenterfolg und verkaufen zu früh. Weiteres Kurspotenzial wird verschenkt. Um aus der Emotionsfalle herauszukommen, helfen Stoppkurse. Diese lösen einen automatischen Aktienverkauf aus, sobald eine vorher bestimmte Kursschwelle unterschritten wird. Das begrenzt die Verluste. Um Gewinne laufen zu lassen, ohne um die Verkaufserlöse bangen zu müssen, sollten Investoren den Stoppkurs bei steigenden Kursen nachziehen. Das sichert Gewinne ab.
Kolumne von Dr. Marc-Oliver Lux, Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München.