Energiepreise im Aufwärtstrend
07.02.2013
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Der Strompreis ist in der Regel der kleinste Posten auf der Energierechnung eines Haushaltes. Internationale Energiemärkte, wie die Rohölpreise, belasten Privathaushalte und auch die Unternehmen stärker. Ein neues Dossier liefert kompakte Informationen auch für den Vertrieb.
(fw/db) Der Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) meldet dass die EEG-Umlage neben der Förderung der Erneuerbaren Energien mit vielen anderen industriepolitischen Funktionen aufgebläht ist, sie würde nach aktuellen Berechnungen des Verbandes von heute 3,59 Cent/kWh im nächsten Jahr auf bis zu 5,21 Cent pro Kilowattstunde steigen.
Die monatliche Stromrechnung eines Drei-Personen-Musterhaushalts steige damit um rund 4,70 Euro. Aufgrund des stark gestiegenen Ölpreises werden jedoch die Ausgaben für Wärme und Kraftstoffe voraussichtlich auch im kommenden Jahr die größten Posten auf der Energierechnung bleiben.
"In der Energiepreisdebatte muss genau differenziert werden, worum es geht. Wer sich um steigende Energiepreise sorgt, muss vor allem die Bereiche Wärme und Verkehr im Blick behalten", sagt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.
Im Vergleich zu 2011 zahlt ein typischer Haushalt in diesem Jahr etwa 10 Euro mehr für Wärme, 7 Euro mehr für Kraftstoffe, aber lediglich 2 Euro mehr für Strom inklusive EEG-Umlage. Die Belastungen durch den steigenden Ölpreis machen sich somit direkt bei den Haushalten bemerkbar. Kostete der Import einer Tonne Rohöl im Jahr 1991 noch rund 129 Euro, so waren für die gleiche Menge im ersten Halbjahr 2012 laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) etwa 640 Euro fällig.
Seit 2000 seien die Energiekosten von Privathaushalten insgesamt um rund 81 Prozent gestiegen. Ein Haushalt, der mit Öl heizt, zahlt aktuell mehr als das Doppelte an Heizkosten als noch im Jahr 2000. Für einen benzinbetriebenen PKW, der jährlich 12.000 Kilometer zurücklegt, sind die Kraftstoffpreise im selben Zeitraum um 63 Prozent gestiegen. Strom inklusive EEG-Umlage verzeichnet hingegen die geringste Preissteigerung von 48 Prozent.
"Es ist sehr wichtig, sich diese Relationen bewusst zu machen, um eine faire Debatte zu führen", so Vohrer. "Die aktuelle Diskussion konzentriert sich sehr stark auf den Strompreisanstieg, während die wahren Preistreiber bei den Energieausgaben von Privathaushalten und auch Unternehmen häufig unbeachtet bleiben", ergänzt Vohrer.
Bundesverbandes Erneuerbare Energie
Leserservice Dossier zu Strom- und Energiepreise als Download