Energie-Augen auf beim Wohnungskauf!
06.09.2023
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Gestiegene Energiepreise rücken die energetische Effizienz beim Kauf einer Eigentumswohnung stärker in den Fokus. Zudem sind EU-Gesetze zu Mindeststandards für die Energieeffizienz von Wohngebäuden in Bearbeitung. Es zeichnet sich ab, dass ab 2033 alle Gebäude mindestens die Energieeffizienzklasse D ausweisen müssen. Immobilien mit Energieeffizienzklasse E, F, G oder H müssen somit bald energetisch saniert werden. Dies alles sollten Interessenten bei der Auswahl einer Wohnung einbeziehen. Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat die Immobilienangebote in den 400 Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands untersucht und gibt im „Postbank Wohnatlas 2023“ einen Überblick über die regionalen Preisabstufungen zwischen den untersuchten Kategorien von Energieeffizienz.
In etwa jeder dritten der 2022 unter Angabe der Energieeffizienzklasse angebotenen Eigentumswohnungen besteht laut Richtlinienentwurf keine Sanierungspflicht bis 2033. Allerdings zahlen Käufer zumeist einen Aufpreis für diesen energieeffizienten Wohnraum.
Der Anteil der angebotenen Eigentumswohnungen mit einer künftigen Sanierungsverpflichtung (Energieeffizienzklasse zwischen E und H) ist in Deutschland nicht gleich verteilt. In 72 Regionen sind nach EU-Plänen drei von vier angebotenen Wohnungen bis 2033 von der Sanierungspflicht betroffen. Unter diese Gebiete mit oft älterem Gebäudebestand fallen 13 Großstädte, zehn Mittelstädte sowie 49 Landkreise. Den geringsten Anteil an angebotenen Wohnungen mit hohem energetischem Standard hat mit 7,3 Prozent die kreisfreie Stadt Pirmasens. Danach folgen die Landkreise Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen), Rhein-Hunsrück-Kreis (Rheinland-Pfalz), Vogelsbergkreis (Hessen) und Stendal (Sachsen-Anhalt). Unter den Großstädten sind etwa Wuppertal und Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) sowie Heilbronn (Baden-Württemberg) betroffen.
In 51 Regionen ist der Anteil an Eigentumswohnungen mit nicht sanierungspflichtigen Effizienzklassen am Angebot dagegen hoch: Hier haben zwischen 40 und 50 Prozent der angebotenen Eigentumswohnungen einen relativ hohen energetischen Standard. Geografisch liegen diese energetisch effizienten Angebote vor allem in ostdeutschen Bundesländern und im süddeutschen Raum.
Hier gibt es anteilig besonders viele energieeffiziente Wohnungen
In vier Mittelstädten und fünf Landkreisen ist das energieeffiziente Angebot noch größer, hier weist mindestens jede zweite Wohnung die Effizienzklasse D oder höher aus. Im Landkreis Ebersberg in Bayern liegt die Quote mit 49,7 Prozent nur knapp darunter. Die Top-10-Regionen mit nicht sanierungsbedürftigen Energieeffizienzklassen liegen ausschließlich in Bayern und in ostdeutschen Bundesländern. Unter anderem liegt das an dem hohen Bestand an inzwischen energetisch hervorragend sanierten Plattenbauten in vielen Städten im Osten sowie einem höheren Anteil an neueren Gebäuden.
Ganz oben auf der Liste steht die Stadt Suhl in Thüringen, in der 2022 mehr als 60 Prozent der angebotenen Wohnungen eine hohe Energieeffizienzklasse von mindestens D auswiesen. Über 50 Prozent liegt auch der Anteil in der Stadt Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt), Gera (Thüringen) und dem Landkreis Roth (Bayern).
Ein Blick auf die deutschen Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern zeigt, dass die Spitzenreiter mit dem höchsten Anteil an energieeffizienten Wohnungen in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern liegen. In Rostock haben 46,9 Prozent der angebotenen Eigentumswohnungen eine Energieeffizienzklasse von D oder besser, in Erlangen noch 46,2 Prozent. In den Top 10 der Großstädte finden sich aber auch Orte in anderen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz, Hessen oder Niedersachsen.
„Die Vorteile energieeffizienter Gebäude liegen auf der Hand – Eigentümer sparen Heizkosten, müssen in naher Zukunft nicht mehr zwingend sanieren und können mit einem anhaltend hohen Wert ihrer Immobilie rechnen. Der Postbank Wohnatlas gibt einen Überblick über Regionen, in denen Interessierte aus einem vergleichsweise großen Angebot von Eigentumswohnungen mit hohem energetischen Standard wählen können“, sagt Manuel Beermann, verantwortlich für das Immobiliengeschäft der Postbank. „Wichtig ist gerade hier ein Blick auf alle Details – auch diejenigen, die nicht sofort sichtbar sind. Käufer sollten Sachverständige oder Gutachter hinzuziehen, um vorhandene Mängel mit einpreisen zu können.
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