Emerging Markets trotzen Fed

03.04.2017

Andrew Keirle / Foto: © T. Rowe Price

Dennoch behält das globale Investment-Team von T. Rowe Price die potenzielle Gefahr von kurzfristigen Rückschlägen für die Emerging Markets nach wie vor aufmerksam im Blick. Die Schwellenländer entwickeln sich seit einigen Monaten vorteilhaft. Es stellt sich jedoch die Frage, wie lange dieser Trend anhalten wird. Außerdem haben die Schwellenländer bislang nur die erste Leitzinserhöhung überstanden – in diesem Jahr könnte die Fed noch zweimal an der Leitzinsschraube drehen. Dies dürfte wiederum den US-Dollar stärken.

„Derzeit können wir keine bedeutende und breite Aufwertung der Emerging-Markets-Währungen gegenüber dem US-Dollar erkennen“, sagt Andrew Keirle. „In einigen Fällen dürfte es sich wohl aber lohnen, Positionen in anderen Leitwährungen der entwickelten Länder wie zum Beispiel den australischen und kanadischen Dollar zu verringern, um langfristige Investments in Schwellenländerwährungen einzugehen“, ergänzt der Experte.

Bei Betrachtung der Chancen von Schwellenländeranleihen im aktuellen Umfeld, so das Global Investment-Team von T. Rowe Price, ist es wichtig, nach länderspezifischen Investmentstories zu suchen, die weniger empfindlich gegenüber der Fed-Politik sind – dabei ist die Inflationsdivergenz der verschiedenen Anlageregionen der Schlüssel zum Erfolg.

„Während die Fed im Zuge des Wirtschaftswachstums und der steigenden Inflation die Leitzinsen anzieht, befinden sich etliche Schwellenländer mit attraktiven realen Renditen wie Brasilien, Kolumbien und Russland in einem disinflationären Stadium ihres Wirtschaftszyklus. Dies macht ihre lokalen Anleihemärkte attraktiv – selbst wenn die US-Notenbank ihre Geldpolitik straffen sollte“, resümiert Andrew Keirle.

Marktkommentar von Andrew Keirle, Portfoliomanager des Emerging Markets Local Currency Bond Fund von T. Rowe Price