Emerging Markets bieten weiterhin Potenzial
22.01.2018
Morgan Harting, Portfolio Manager Emerging Markets Multi-Asset AllianceBernstein / Foto: © Alliance Bernstein
Aktive Ansätze zahlen sich aus
Die einschlägigen Benchmarks der Finanzwirtschaft reflektieren diese erhebliche Transformation noch nicht, sondern bleiben dem überholten Wachstumsmodell der Vergangenheit mit Fokus auf Schwerindustrie und stark regulierten oder staatsnahen Branchen verhaftet. Daher sind wir davon überzeugt, dass ein passives Engagement mit Blick auf das zukünftige Ertragspotenzial sowie die einzugehenden Risiken in den Emerging Markets nicht der aussichtsreichste Ansatz ist.
So war auch im Jahr 2017 die Hausse keineswegs gleichmäßig auf die Sektoren und Regionen verteilt. Vielmehr ging das Gros der Kursgewinne auf das Konto einiger weniger Titel: Allein die asiatischen Technologiegiganten Alibaba, Tencent, Samsung, Naspers und Taiwan Semiconductor haben rund ein Drittel des Ertrags aller 835 Unternehmen im Aktienuniversum der Emerging Markets erwirtschaftet. Mit Blick auf 2018 sind wir jedoch der Meinung, dass die Chancen breiter aufgestellt sein werden.
Brasilianische Anleihen und kostengünstigere Absicherung
Aber man sollte auch Anleihen nicht vergessen. Diese können, wenn richtig eingesetzt, die oftmals hohe Volatilität von Aktien aus den Schwellenländern abfedern. In Brasilen zum Beispiel sehen wir ein aussichtsreicheres Risikoprofil bei lokalen Staatsanleihen im Vergleich zu Aktien mit rund 10 Prozent Rendite.
Politische Risiken in den Schwellenländern sollten nicht übersehen werden, vor allem da mehrere Staaten vor Wahlen stehen, die zu bedeutenden Veränderungen in Politik und Führungsstil führen könnten. Glücklicherweise ist das politische Risiko länderspezifisch. Anleger können daher die politischen Risiken eines einzelnen Landes durch Diversifizierung in andere Schwellenländer reduzieren.
Währungsschwankungen sind ebenfalls ein bedeutender Volatilitätsfaktor. Ein aktives Hedging kann hier die risikoangepassten Erträge stützen. Die Kosten für solche Absicherungsmaßnahmen haben sich deutlich reduziert und machen den Ansatz umso attraktiver.
Trotz der erheblichen Kursanstiege im letzten Jahr sehen wir weiterhin einen Bewertungsabschlag für Emerging Markets-Aktien gegenüber Titeln aus den Industrieländern. Ein „Best Ideas"-Portfolio aus Aktien, Anleihen und Währungen ermöglicht es Investoren unserer Meinung nach, am anhaltenden Erfolg der Schwellenländer mit geringerer Volatilität teilzuhaben.
Martkommentar von Morgan Harting, Portfolio Manager Emerging Markets Multi-Asset bei AllianceBernstein (AB)