Einstieg oder Ausstieg?
04.05.2021
Christian Bender, Portfoliomanager bei der SIGNAL IDUNA Asset Management / Foto: © SIGNAL IDUNA AM
Rohstoff-Währungen sind die Profiteure der Konjunkturerholung
Davon zeugt auch die Norwegische Krone. Bereits in meinen jüngeren Marktkommentaren hatte ich diese favorisiert, da der Druck von Seiten des Ölpreises im vergangenen Jahr sehr übertrieben schien. Mit den sich erholenden Preisen für das schwarze Gold erholt sich auch die Währung der Skandinavier. Hinzu kommt ein Zinsvorsprung von gut 1,71 Prozent gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen.
Ähnliche Entwicklungen sind in Verbindung mit Erdöl vom mexikanischen Peso zu erwarten. Geht es um mineralische Rohstoffe, rücken zudem Brasilien und Chile in den Blick. Nickel, Lithium, Kupfer und Bauxit sind nur einige der hier geförderten Bodenschätze. Zinsniveaus zwischen 2,3 und 7,7 Prozent für jeweils 5-jährige Laufzeiten in den lokalen Währungen dieser drei lateinamerikanischen Staaten stellen in Verbindung mit den erwarteten Stabilisierungen bzw. Aufwertungen der lokalen Währungen eine aussichtsreiche Kombination dar. Ob der Weg dabei über Emittenten aus den jeweiligen Ländern oder Off-Shore-Schuldner erfolgt, ist der Risikobereitschaft des Anlegers überlassen.
Unternehmensanleihen wieder auf dem Weg zum Aktien-Surrogat
Sollte jedenfalls die Konjunktur, wie von den Kapitalmärkten schon vorweggenommen, deutlich anziehen, wird das der Kreditwürdigkeit zahlreicher Unternehmen zugutekommen – auch und gerade außerhalb des Rohstoffsektors. Selbst wenn das nicht für alle Branchen gleichermaßen gilt, gewinnen zahlreiche Corporate Bonds dadurch an Attraktivität und präsentieren sich so auch zunehmend wieder als Aktien-Surrogat. Insofern ein Anlass, die über die vergangenen 15 Monate sicherlich zurecht hochgehaltenen Staatsanleihen in Teilen auch wieder durch Unternehmensanleihen und deren höhere Coupons zu substituieren.
Marktkommentar von Christian Bender, Portfoliomanager bei der SIGNAL IDUNA Asset Management