Eine wirklich hochprozentige Anlage
11.07.2019
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„So viel Prozent bekommt man auf keiner Bank“ sagt man gerne scherzhaft, wenn man sich den Alkoholgehalt eines gerade konsumierten Getränks ansieht. Ähnlich hoch wie der Alkoholgehalt kann bei Whiskey auch die Rendite sein, die Anleger mit einer Investition in die Spirituose erzielen können. Vor allem ein Land treibt die Nachfrage.
Gerade in Zeiten niedriger Zinsen erfreuen sich Alternative Anlagen wie bspw. Luxusobjekte steigender Beliebtheit. Im vergangenen Jahr haben Uhren um 5 % an Wert zugelegt, Kunst und Weine um 9 % und seltene Münzen um 12 %. Deutlich stärker war jedoch der Wertzuwachs des von Whisky mit 40 %. Ein 18-jähriger Macallan bspw. kostete im Jahr 2015 noch 21.000 Euro, ein Jahr später bereits 51.000, eine Wertsteigerung von 142 % innerhalb eines einzigen Jahres. Laut Knight Frank „Global Wealth Reports“ wurden im vergangenen Jahr für eine einzige Flasche Macalla 1926 Single Malt erstmals mehr als 1 Mio. Euro gezahlt.
Aufgrund des steigenden Interesses an Whisky hat Diageo, ein weltweit tätiger Hersteller alkoholischer Getränke, im vergangenen Jahr bekannt gegeben, 205 Mio. Euro in schottische Whisky-Touristenattraktionen und Besucherzentren zu investieren. Zudem sollen 10 weitere schottische Brennereien eröffnet werden, darunter zum ersten Mal seit fast zwei Jahrhunderten eine im Süden Schottlands.
Quelle: www.mydealz.de/gruppe/whisky#insights
Chinesen treiben die Preise nach oben
Der Investmentmarkt für Sammler-Whiskys wird heute zum Großteil von China aus getrieben. Ursprünglich kauften viele Chinesen alte Macallan-Abfüllungen als Geschenke für Geschäftspartner. Da die entsprechenden Institutionen diese Geschenke jedoch als Bestechungsversuche werteten, wurde diese Praxis verboten. Laut Martin Green, Leiter des auf Whisky spezialisierten Auktionshauses Bonhams, lässt der wachsende Reichtum in Fernost, wo Whisky als Premium-Produkt und als Zeichen für Geschmack und Raffinesse gilt, derzeit den Whisky-Vertrieb in China boomen. So wird die Nachfrage nach selteneme Whisky von den sogeannten „High Net Worth Individuals“ (HNWI) getrieben, einer Gruppe von Menschen unter 30 Jahren, die ein Vermögen von mindestens 30 Mio. Dollar haben. Laut Bericht eines chinesischen Finanzmagazins ist das Interesse der HNWI an Whisky in den vergangenen Jahren um sieben Prozentpunkte auf 22 % angestiegen. Laut des HNWI Whiskey Consumption Behavior Reports 2017 des Hurun Research Institute in China ist Whisky das drittwichtigste alkoholische Getränk unter den Chinesen.
Die Nachfrage nach Whisky wird aber nicht nur von chinesischen Kunden getrieben. "Die Nachfrage nach Premium-Whisky steigt weltweit, insbesondere in wichtigen Märkten wie Großbritannien und den USA. Super-Premium-Whiskys, deren Preise über 30 US-Dollar liegen, verzeichneten 2014 einen Umsatz von fast 330 Millionen US-Dollar und wuchsen um fast 20 %. Dieser Trend deutet darauf hin, dass das Wachstum des Premium-Whiskey-Segments den Umsatz für den Gesamtmarkt bis 2020 deutlich steigern wird", erklärt Vijay Sarathi, Analyst bei Technavio, der sich auf die Erforschung alkoholischer Getränke spezialisiert hat. (ahu)