Ein Privileg von wenigen

18.10.2019

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Das Umland von Köln und Berlin könnte kaum unterschiedlicher sein: Während die Rheinmetropole Teil einer der größten Metropolregionen Europas ist, wird die ca. 500 km entfernte Millionenstadt an der Spree von einer der am dünnsten besiedelten Regionen Deutschlands umgeben. Was die Preissteigerungen von Luxusimmobilien angeht, liegen die beiden Städte aber sehr nah beieinander: „In Berlin und Köln ist der Nachfrageüberhang nach modernen Apartments aktuell am stärksten“, erklärt Kai Enders, warum in beiden Städten ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen ist.

Laut dem Marktbericht von Engel & Völkers haben sich die Angebote für Luxuseigentumswohnungen in der Hauptstadt zwischen dem ersten Quartal 2016 und dem ersten Quartal 2019 mehr als vervierfacht: Von 310 auf 1.367. Auch die Preise sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. So müssten Käufer von Luxuseigentumswohnungen in Berlin im Jahr 2018 durchschnittlich 8.684 Euro/m² bezahlen, 8,5 % mehr als im Vorjahr. Köln hat nur etwas mehr als ein Viertel der Einwohner Berlins, weshalb der Markt für Luxusimmobilien hier auch deutlich kleiner ist. Auch in der Rheinmetropole hat sich das Angebot im Luxussemgent in den vergangenen drei Jahren vor allem bei Eigentumswohnungen erhöht: Dieses hat zwischen dem ersten Quartal 2016 und dem ersten Quartal 2019 fast vervierfacht: Von 69 auf 277. In der größten Stadt Nordrhein-Westfalens sind die Einstiegspreise mit 1,1 Mio. Euro für Häuser und 5.727 Euro/m² für Wohnungen weiterhin vergleichsweise günstig. So ist hier von allen sieben A-Städten das geringste Budget nötig, um ein Luxusobjekt zu erwerben. Da der Spitzenpreis mit 24.000 Euro/m² jedoch höher als in Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und Berlin lag, ist die Preisspanne auf dem Kölner Luxusimmobilienmarkt besonders groß.

Die teuerste Wohnung in Köln ist jedoch vergleichsweise günstig, gegen die teuerste Immobilie, die in allen sieben A-Städten den Besitzer wechselte: Für eine Wohnung in der Hamburger Elbphilharmonie war ein Käufer bereit, pro Quadratmeter 38.600 Euro zu bezahlen, fast so viel wie das durchschnittliche Jahreseinkommen in der Hansestadt, das bei ca. 41.000 Euro liegt. Der Verkauf in dem Konzerthaus war jedoch nicht der teuerste Verkauf in der Hansestadt: „Den höchsten Kaufpreis in den Metropolen erzielte 2018 eine Stadtvilla im idyllischen Hamburger Stadtteil Uhlenhorst mit rund 17 Mio. Euro. Objekte, die für über 5 Mio. Euro verkauft werden können, kommen nur äußerst selten auf den Markt und sind dadurch bei Käufern besonders begehrt“, berichtet Kai Enders. (ahu)