Ein Pool voller Lösungen

11.04.2024

Bester Laune – die drei MAXPOOL-Geschäftsführer hatten beim Interview mehr als einen Grund sich zu freuen. (v.l.) Kevin Jürgens, Andreas Zak, Oliver Drewes / Foto: © MAXPOOL

Ein gemeinsamer Weg, der Großes verspricht! MAXPOOL und blau direkt schlagen mit ihrer gemeinsamen Zusammenarbeit ein neues Kapitel auf. Aber welche Vorteile bringt diese Kooperation den Maklern und warum sind Bündnisse wie die „Pool Alliance“ die Zukunft? Im Interview sprechen die MAXPOOL-Geschäftsführer Oliver Drewes, Kevin Jürgens und Andreas Zak über aufregende Zeiten und einen unaufhaltsamen Wandel.

Geschäftiges Treiben ist in den Unternehmensräumen von MAXPOOL eigentlich nichts Ungewöhnliches. In diesen Tagen geht es aber besonders hektisch zu, denn der Hamburger Maklerpool stellt große Teile der eigenen Technik auf die IT-Infrastruktur von blau direkt um. Die Tools des Lübecker Technikdienstleisters sollen die digitale Organisation und Planung des Maklergeschäfts auf ein neues Niveau heben und gleichzeitig dank AMEISE, Octi & Co. eine ganze Welt voller Möglichkeiten eröffnen. Große Projekte, feine Details! An ein paar Stellschrauben dreht die IT-Abteilung von MAXPOOL noch unter Hochdruck, denn der digitale Brückenschlag zwischen Hamburg und Lübeck soll für Makler nahtlos erfolgen. In dieser heißen Phase fanden Oliver Drewes, Kevin Jürgens und Andreas Zak dennoch Zeit, mit finanzwelt über ihre große Entscheidung zu sprechen.

finanzwelt: In der Welt der Maklerpools scheint es sehr viel Bewegung in Richtung einer Konsolidierung zu geben. Was ist der Grund für diese Entwicklung?

Oliver Drewes» In der Tat erleben wir bewegte Zeiten. Den Startschuss zu den gravierenden Marktveränderungen gab es aus meiner Sicht durch den Einstieg eines Equity Fonds bei unserem Wettbewerber aus München. Kurz danach erfolgte der Einstieg eines weiteren Equity Fonds bei blau direkt in Lübeck. Damit bildeten sich zwei starke Maklerpools, die praktisch über unbegrenzte Mittel verfügen. Seither waren verschiedene Zukäufe zu beobachten, wie es z. B. mit dem Unternehmen zeitsprung der Fall war. Die Firma ist spezialisiert auf Schnittstellentechnologie und wurde von blau direkt übernommen.

finanzwelt: Nun wagen Sie den Schritt einer engen Kooperation ebenfalls. Steht dies in Kontrast zu der Unabhängigkeit, die MAXPOOL in den vergangenen Jahren stets auszeichnete?

Oliver Drewes» MAXPOOL konzentrierte sich rückblickend darauf, eine absolute Unabhängigkeit sicherzustellen und alle relevanten Technikbereiche selbst und allein zu bauen und vorzuhalten. Mir persönlich war und ist unabhängiges Handeln auch weiterhin wichtig. Daran wird sich durch die gemeinsame Arbeit mit blau direkt auch nichts ändern. Die Entscheidung der umfassenden Zusammenarbeit mit blau direkt fiel, um bei der allgemeinen Marktentwicklung Schritt zu halten. Ich freue mich sehr, dass der Plan funktioniert und wir uns nun gemeinsam für die Zukunft aufstellen. Bekanntlich gehen wir diesen Weg nicht allein. Insgesamt haben sich acht Maklerpool-Gesellschaften in einer Kooperation mit blau direkt zusammengefunden, die wir als ‚Pool Alliance‘ verstehen.

finanzwelt: Erste Berührungspunkte zwischen MAXPOOL und blau direkt gab es bereits im Vorfeld mit Comparit.

Oliver Drewes» Richtig, wir hatten schon vor etwas mehr als einem Jahr eine Beteiligung bei Comparit übernommen. Comparit ist bekanntlich ein aufstrebendes Unternehmen für Vergleichstechnik und resultierte aus einer gemeinsamen Unternehmensgründung von blau direkt, Netfonds und MAXPOOL gemeinsam mit Matthias Brauch. Im Hinblick auf Vergleichstechnik war uns schon lange klar, dass wir als MAXPOOL keine eigene Technologie vorhalten können, da dies eindeutig zu viel Aufwand bedeutet. Somit beteiligten wir uns mit einem Anteil an der Comparit GmbH, die mittelfristig für weitere Beteiligte im Sinne eines Branchenmodells geöffnet werden soll, um eine branchenneutrale und unabhängige Vergleichsplattform zu sein.

finanzwelt: War dies der Startschuss für die bevorstehende Zusammenarbeit?

Oliver Drewes» In diesem Zusammenhang ist die weiterführende Kooperation zwischen blau direkt und MAXPOOL gewachsen. Zwar ist der Gedanke, eigenverantwortlich Entwicklungen voranzutreiben, reizvoll, aber zunehmend nicht mehr zeitgemäß. Alle Maklerpools arbeiten an IT-Technik mit Schnittstellen, KI und prozessoptimierenden Services. Natürlich sind Maklerpools, die über viel Kapital verfügen, bei diesem Wettlauf zunehmend im Vorteil. Seit dem Startschuss aus München ist eine Verschiebung des Marktes hin zu den Maklerpools zu beobachten, die über unbegrenzte Mittel verfügen. MAXPOOL als unabhängiges und mittelständisches Haus geriet zunehmend unter Zugzwang, um langfristig bestehen zu können.

finanzwelt: Technik trifft Makler-Know-how: In welchem Maße ergänzen sich MAXPOOL und blau direkt?

Oliver Drewes» Aus meiner Sicht sind die Systeme von blau direkt als marktführend anzusehen. Dies gilt aus heutiger Sicht und mit Blick auf die zukünftige Weiterentwicklung. Zudem versteht sich blau direkt als Infrastrukturdienstleister und Abwickler, weniger als Maklerpool im klassischen Sinne. Diesen Part übernehmen wir mit Serviceleistungen und mit fachlichem Know-how, das dem Maklerbetrieb serviceorientiert beisteht. Eine gute Symbiose ausführender Technik in Kombination mit unserem bewährten Serviceangebot.

Kevin Jürgens» Ich glaube daran, dass verschiedene Maklerpools immer verzahnter kooperieren und sich mit ihren Serviceleistungen ergänzen. Die Klientel der unterschiedlichen Maklerpools ist und bleibt verschieden. Aus dieser Perspektive sehe ich die laufenden Veränderungen am Markt als eine sehr positive Entwicklung im Sinne von besserer Effizienz, in der sich jeder Maklerbetrieb für den passenden Maklerpool als Kooperationspartner entscheidet.

finanzwelt: Herr Zak, Sie betreuen die technische Anbindung innerhalb des Projekts federführend. Was können Makler und Partner von der neuen Technikwelt erwarten?

Andreas Zak» Unser MAXOFFICE-Verwaltungssystem ähnelt dem System AMEISE von blau direkt. Im Laufe des Aprils überführen wir das MAXOFFICE mit sämtlichen Daten in die AMEISE, die noch einige Funktionen unseres Verwaltungstools nachträglich erhält. So basiert der neue Activity-Feed in der AMEISE auf unserem bekannten News-Feed, um nur ein Beispiel zu nennen. Aus IT-Sicht haben wir die Kernfunktionen der Verwaltungs- und Schnittstellentechnik an blau direkt ausgelagert, womit wir einen erheblichen Teil unseres Entwicklungsdruckes abgeben konnten. Insbesondere die Datenqualität und Aktualität, für die blau direkt mit seinen Schnittstellen am Markt bekannt ist, wird unbestritten ein spürbarer Vorteil für MAXPOOL-Partner sein. Zu den hauseigenen Stärken gehört auch unsere sehr gute Abrechnung. Wir sind in der Lage, komplizierte und mehrstufige Abrechnungen für den Makler darstellen zu können. Und natürlich befassen wir uns auch in der Zukunft mit allen Funktionen rund um unser Assekuradeur-Geschäft, der PHÖNIX Schutzgemeinschaft. Hier wollen wir auch weiterhin neue Maßstäbe setzen.

finanzwelt: Ab wann können sich Makler von diesen Vorteilen selbst überzeugen?

Andreas Zak» Ab sofort können sich MAXPOOL-Partner über unsere Internetseite einloggen und werden bei den Themen zur Kundenverwaltung einen 09 fließenden Übergang in die AMEISE vorfinden. Courtageabrechnungen, die Themen des Assekuradeurs und einzelne weitere Features werden weiterhin für Nutzer in gewohnter Optik bereitstehen. Zudem werden wir auch unsere Endkunden-App Sekretär in die blau direkt-App simplr überführen. simplr bietet schon heute die Möglichkeit für Kunden, direkt in der App Versicherungsverträge vergleichen und abschließen zu können. Diese Option ließ sich bislang mit unserer Technik nicht abbilden. Tatsache ist, dass sich MAXPOOL-Partner auf eine ganze Reihe kommender Features freuen können.