Dünnes Eis

07.04.2020

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Bilder sind Schwachstelle

Natürlich ist die Web-Welt nicht ohne Risiken, wie auch Porazik erklärt: „Hauptsächlich betreffen diese die veröffentlichten Inhalte. Werden beispielsweise Bilder gepostet, die nicht zu diesem Zweck freigegeben wurden, kann es schnell zu Abmahnungen kommen. Auch die Verletzung von Persönlichkeitsrechten, Diskriminierung oder Rassismus können dabei eine Rolle spielen.“ Ebenfalls Abmahnungen hervorrufen könnten Falschinformationen, die für unlauteren Wettbewerb sorgen, oder auch Anzeigen, die nicht als Werbung gekennzeichnet würden. Generell sollte jeder Blogbetreiber eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung haben. Darüber hinaus bestehe ein grundlegendes Risiko für Cyber-Angriffe. Gerade im Hinblick auf den Datenschutz sollten deshalb entsprechende Vorkehrungen getroffen werden. Petersen sieht das ähnlich: „Die Hauptrisiken sehen die Blogger unter unseren Maklerpartnern vor allem in Abmahnungen durch die unerlaubte Verwendung von Bildmaterial. Hier hat so ziemlich jeder der Blogger anfangs seine eigenen Erfahrungen gemacht.“ Insbesondere seien hier Infografiken zu nennen, die häufig einen Blogbeitrag oder Ankerbeitrag seriös untermauern sollten, jedoch nicht einfach hätten veröffentlicht werden dürfen. Es gelte im Grunde: Als Makler agiere man als Unternehmer. Und im Geschäftsleben gelte es immer, mögliche Risiken gegenüber vertrieblichen Chancen abzuwägen.

Makler sind auch Unternehmer

Doch wissen auch die Makler selbst, dass sie für ihr Agieren im Netz speziellen Versicherungsschutz benötigen? Hier gehen die Meinungen durchaus auseinander. Porazik sagt fern jeder Illusion: „Wir haben den Eindruck, dass das Bewusstsein der Makler dafür noch nicht besonders geschärft ist – sowohl was ihren eigenen Umgang mit dem Thema Blog angeht als auch hinsichtlich der spezifischen Kundengruppe, die sich damit beruflich beschäftigt.“ Dem widerspricht allerdings Petersen: „Unsere Maklerpartner bezwecken mit ihrem Blog vor allem die deutliche Verbesserung in der Wahrnehmung als Experte in und auf ihrem Gebiet – und der damit verbundenen Steigerung von Anfragen sowie Beratungsterminen aus der jeweiligen Zielgruppe. Die bestehenden Risiken sind unseren Maklern dabei durchaus bewusst, da es im Laufe der Zeit bei einigen immer mal wieder zu Situationen gekommen ist, die ein gewisses ‚Lehrgeld‘ gekostet haben.“ In der Regel seien diese Vorfälle auf fehlende Lizenzen für verwendetes Bildmaterial oder eine fehlende Quellenangabe beschränkt gewesen. Als Unternehmer würden Makler ein mögliches Risiko gegenüber den Chancen genau abwägen und sich im Zweifel für die Chancen entscheiden. blau direkt empfehle den Blogbetreibern unter den Maklern, im Zweifel einfach bei ihrem Vermögensschaden-Haftpflichtversicherer beziehungsweise beim VSH-Fachmakler nachzufragen, ob ihre Tätigkeiten als Blogger versichert seien. (hdm)