"Diversifikation und Vielfalt verbessern den Anlegerschutz"

20.04.2021

Malte Thies, Geschäftsführer ONE Group / Foto: © Oliver Reetz, One Group GmbH

finanzwelt: Die Coronakrise sorgt einerseits dafür, dass viele Menschen in wirtschaftliche Probleme geraten, zum anderen aber auch, dass die Zinsen höchstwahrscheinlich auch in fernerer Zukunft niedrig bleiben und Sachwertinvestments damit immer weiter an Bedeutung gewinnen. Wie schätzen Sie diesbezüglich die künftige Marktlage für Immobilieninvestments ein? Thies: Ich habe vor kurzem die Headline gelesen „Geldvermögen privater Haushalte auf Rekordhoch“. Das ist schon Wahnsinn. Unsere Investoren sind im Durchschnitt 60 Jahre alt und investieren 25.000 Euro. Das sind wahrscheinlich tatsächlich diejenigen, die durch Corona nicht unmittelbar in wirtschaftliche Engpässe geraten. Der Anlagedruck ist glaube ich so groß wie nie. In der vergleichsweise kleinen Branche der geschlossenen Fonds gibt es nicht mehr so viel Angebot wie beispielsweise noch vor fünf Jahren. Die Aktienmärkte sind historisch hoch bewertet, die Zinsen sind niedrig und der Privatanleger sucht nun mal nach zinsstabilen Anlagealternativen jenseits der Nullrendite bei klassischen Anleihen. Entsprechend beliebt sind derzeit Investitionen in Sachwerte. Die kurze Laufzeit unserer Vermögensanlagen ist gerade für unsere Zielklientel extrem wichtig und ein gefühlter Sicherheitsfaktor. Drei bis fünf Jahre Laufzeit sind für sie gut kalkulier- und planbar und deutlich leichter zu überblicken als beispielsweise 15 Jahre.

Neben der großen Nachfrage nach Sachwertanlagen stimmt uns auch die Lage am Immobilienmarkt optimistisch. Es gibt seit mindestens fünf Jahren immer wieder Experten, die vor einer möglichen Immobilienblase warnen. Jedes Jahr werden wir aber eines Besseren belehrt. Gerade kürzlich hat das Statistische Bundesamt veröffentlicht, dass Wohnimmobilien auf Jahressicht im Wert so stark gestiegen sind wie noch nie. Da kommt der Vorteil unseres exklusiven Fokus auf Wohnimmobilien bestens zum Tragen: Egal wie stark Corona wütet, wir brauchen alle ein Dach über dem Kopf. Dieses Grundbedürfnis und die stabile Nachfrage ist per se nachhaltig.

Auf der anderen Seite verstehen die Investoren die Funktionsweise des Marktes. Wir haben eine Angebotslücke. Teilweise sogar eine Wohnungsnot. Die Trends Singularisierung und Urbanisierung sind weiter intakt, hinzu kommen jetzt noch spezielle Corona-Themen wie die Tendenz zum Homeoffice. Wenn die Nachfrage groß ist und das Angebot nicht hinterherkommt, steigen die Preise. Mittelfristig sehen wir auch keine Zinssteigerungen. Für das Platzen einer Blase müsste das Angebot nach oben schnellen oder die Nachfrage wegbrechen. Das scheint in der Vehemenz im Wohnimmobilienbereich so realistisch.

finanzwelt: Seit knapp einem Jahr ist SORAVIA Eigentümer der ONE GROUP. Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit bisher und welche Pläne haben Sie für die Zukunft? Thies: Mit unserer alten Konzernmutter ISARIA ist es uns gelungen, den Namen ONE GROUP fest zu etablieren. Mit SORAVIA haben wir einen Partner von nochmals anderer Größenordnung gewonnen. Einerseits haben wir mit der SORAVIA ein Familienunternehmen, das seit 140 Jahren für Verlässlichkeit und Know-how im Immobilienbereich steht. Gerade dieses traditionsreiche Familienunternehmen verstärkt nochmals die Vertrauensbasis bei allen Stakeholdern. Die SORAVIA hat eine enorm große Pipeline und eröffnet uns zusätzlich den Zugang zu österreichischen Metropolregionen. Es ist also alles so wie vorher - und sogar noch eine Stufe besser. Die größere Pipeline bietet unseren ProReal-Geldern beste Investitionschancen, sodass es kein so genanntes. Dry Powder, also nicht investiertes Kapital, gibt. Dank der attraktiven Investitionsmöglichkeiten und der guten Kommunikation macht die Arbeit mit der SORAVIA viel Freude. Die SORAVIA ist auch sehr investorennah, da sie durch ihre österreichische Tochter IFA AG bereits ein ähnliches Finanzierungsmodell kennt. Deshalb ist das Verständnis für die ProReal-Investments von Anfang an extrem hoch gewesen. (ahu)