Diese Immobiliensegmente sind von Corona unbeeindruckt

30.06.2020

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Preissenkungen kann Kruno Crepulja nicht erkennen: „Wir sehen momentan bei unseren laufenden Projekten keine fallenden Preise. Richtig ist, dass die Preise aktuell nicht steigen, sondern sich eher auf einem stabilen Niveau bewegen“, so der Instone-Chef, der aber dennoch von Problemen aufgrund der Pandemie berichtet. „Vertrieblich war zu Beginn der Corona-Krise ein deutlicher Effekt zu spüren, allerdings hat sich der Markt schnell wieder erholt. Ein anderer Punkt ist die Verkaufsgeschwindigkeit bei Eigentumswohnungen. Die hat sich anfänglich verlangsamt, ist aber bei vielen Projekten bereits heute wieder auf Vor-Corona-Niveau.“ Crepulja geht daher von einer stabilen Preissituation im Wohneigentumsbereich aus, mit steigenden Preisen rechnet auch er erst im Jahr 2021 wieder. Zudem geht der Wohnimmobilienexperte davon aus, dass der Markt weiter zurückhaltend reagieren wird. „Der Markt, aber auch wir, sind bei Neuentwicklungen vorsichtiger. Das ist auch vollkommen nachvollziehbar, weil die Auswirkungen momentan regional unterschiedlich und häufig nur schwer abzuschätzen sind. Selektiv planen wir aber auch in diesem Jahr weitere Grundstücksakquisitionen zu tätigen.“

Insgesamt blick Crepulja aber optimistisch in die Zukunft. So würden neben dem Einzelvertrieb von Eigentumswohnungen momentan vor allem neue Käuferschichten in den Markt drängen: „Wir registrieren momentan eine erhöhte Nachfrage von Family Offices und Privatvermögenden, die auch mal zehn bis zwölf Wohnungen am Stück kaufen. Ähnlich wie bei der Finanzkrise vor über zehn Jahren wollen diese Käuferschichten werterhaltende Investments mit stabilen Cashflows. Dafür nehmen sie auch niedrigere Renditen in Kauf.“ Und auch institutionelle Investoren wie Pensionskassen und Versicherungen kehren wieder als Käufergruppe zurück.

Crepulja führt noch zwei weitere Effekte durch Corona an. „Wir gehen davon aus, dass sich die Grundstückspreise einpendeln werden und für die nächsten 12-18 Monate stabil bleiben. Auch die Baukosten könnten mittelfristig durch die Corona-Folgen fallen. Das liegt vor allem daran, dass weniger Privathaushalte investieren, die deutsche Industrie große Projekte verschiebt und Bestandshalter weniger sanieren. Daher rechnen wir damit, dass in rund sechs Monaten die freien Baukapazitäten wieder ansteigen und der Wohnungsbau davon profitieren kann.“ (ahu)