Diese Immobiliensegmente sind von Corona unbeeindruckt

30.06.2020

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Nutzung dürfte sich ändern

Zugleich sieht Lehmann aber auch noch andere Auswirkungen durch die Krise. So würde sich diese als Treiber für den E-Commerce mit entsprechenden Auswirkungen für die Bereiche Logistik und Einzelhandel wirken. Zudem würde sich im Bürosegment die Verschiebung der Flächennutzung beschleunigen. „Wir haben aktuell große Headquarters entwickelt und halten diese auch in unserem Bestand. Beispielsweise in der Messe-City Köln mit der Zurich-Versicherung. Was sich dort zunehmend verändert, ist die Nutzung der Flächen durch die Mitarbeiter. Es gibt zunehmend mehr Konferenzbereiche sowie Ruhezonen und modern gestaltete Pausenflächen. Es werden sehr am Leben orientierte Flächen in Büros gebaut. Diese Verschiebung der Flächennutzung wird sich fortsetzen und vermutlich durch Corona beschleunigt“, so Büroexperte Lehmann. So seien viele Büroarbeiter aufgrund von Corona nun von jedem Punkt aus mobil arbeitsfähig, was dazu führe, dass es zu einer Lockerung der Bindung zum Arbeitsplatz komme und sich die Mitarbeiter Ruhezonen suchen würden. „So ist es beispielsweise bei Zalando, für die wir derzeit die Erweiterung des Headquarters entwickeln. Dort ist die Struktur offen und auf ‚mobile device‘ ausgerichtet, das ist neu. Corona wird zu einem Schub der Digitalisierung im Arbeitsbereich führen. Dadurch werden sich die Flächen innerhalb des Büros ändern. Aber sie sinken nicht“, prophezeit Lehmann.

Wohnungsmärkte trotzen der Krise

Eine robuste Entwicklung sehen die Experten für die Wohnungsmärkte. „Bei den Kaufpreisen für neue Eigentumswohnungen gehen wir von einer leichten Preisanpassung bis 2021 aus“, prognostiziert Andreas Schulten. „Auch wenn es in den kommenden Monaten zu leichten Preis- und Mietanpassungen kommen könnte, sind die Wohnungspreise und -mieten weitgehend konstant – mit Spielraum für Preissteigerungen sei aufgrund der anziehenden Nachfrage ab 2021 zu rechnen“, so Schulten weiter.

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