Die Zukunft hat begonnen
13.12.2019
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„Trotz einiger Bedenken geht der Verbrauchertrend zunehmend stärker hin zu immer verfügbaren, unkomplizierten Online-Informationen und -Angeboten im Versicherungs- und Anlagebereich, die mit Hilfe von Algorithmen wunschgerecht bereitgestellt werden können. Allerdings dürfte das auch künftig nur bei ‚einfachen‘, also beratungsarmen Lösungen wirklich im Sinne des Kunden befriedigend sein. Bei komplizierteren Wünschen wird es auf absehbare Zeit keinen Ersatz für eine kompetente, persönliche Beratung geben.“ Auf Beraterseite scheint es wenige Berührungsängste mit der KI zu geben. So berichtet Dr. Sebastian Grabmaier, dass Vermittler, die mit Robo-Advisorn zusammenarbeiten, schnell von dessen Vorzügen überzeugt sind und auch neue Kunden gewinnen konnten. Ein wesentlicher Grund für diese Akzeptanz könnte die Tatsache sein, dass sie aufgrund der neuen Technik nicht um ihren Job bangen müssen. „Beim Vergleich zwischen persönlicher Beratung und Robo-Advisory geht es ja nicht um ‚entweder oder‘, sondern vielmehr um ‚sowohl als auch‘“, so der JDC-Chef weiter. Oliver Pradetto hingegen warnt Berater davor, die technische Konkurrenz zu unterschätzen und verweist dabei auf die Entwicklung in anderen Berufen.
„Technologie hat erst den Weber, dann den Schweißer ersetzt. Die jeweils Betroffenen haben immer geglaubt, Maschinen könnten nicht ihre Qualität erreichen oder sie könnten sich durch Spezialisierung schützen. Stattdessen sind die Maschinen besser und leider auch zunehmend billiger geworden. Immer siegt die Maschine“, erläutert der blau direkt-Geschäftsführer, der Beratern deshalb dazu rät, nicht gegen die Entwicklung zu kämpfen, sondern sie sich zunutze zu machen. „blau direkt hat seine Makler als erste mit Robo-Advice-Technologien ausgestattet. Wir empfehlen, diese ganz gezielt bei den eigenen Kunden einzusetzen, sich Kosten- und Marktvorteile zu sichern. So macht der Makler sich vom Berater zum Beratungsunternehmer; verdrängt seine Konkurrenz und profitiert.“
Bis die Robo-Advisor den Durchbruch geschafft haben werden, dürfte wohl noch einige Zeit vergehen: So waren diese 30 % der Befragten – in einer im August veröffentlichten Studie von AXA Partners – unbekannt. Für Berater und Anbieter von Robo-Advisor-Lösungen ist also noch einiges zu tun, bis die Zukunft völlig begonnen hat. (ahu)