Die Trump-Aktien
01.08.2024
Foto: KI / fw
Auch wenn die Demokraten mit der bisherigen Vizepräsidentin Kamala
Harris eine neue Kandidatin ins Rennen um das Weiße Haus schicken,
könnte Donald Trump im November erneut zum US-Präsidenten gewählt
werden. Eine zweite Amtszeit dürfte erhebliche Auswirkungen auf
verschiedene Branchen und Aktien haben, berichtet Marc Gabriel, Kundendirektor bei der Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungs GmbH in Kleve.
„Wir sehen einige Profiteure. Die Börse scheint mehr Gefallen an einem Präsidenten Trump zu finden als am aktuellen Präsidenten Biden. Während der ersten Amtszeit von Donald Trump verbesserte sich der Dow-Jones-Index von 19.827 Punkten um 57 Prozent auf 31.188 Punkten. Seit Joe Bidens Amtsübernahme legte der Index um etwas mehr als 25 Prozent zu. Eine Garantie gibt es für diese Szenarien nie. So setzten viele Investoren bei Bidens Amtsantritt auf einen Boom bei den erneuerbaren Energien Aktien und auf den iShares Global Clean Energy ETF, der sich seit Januar 2021 halbierte.
Fossile Energien und Rüstung
Bei einem erneuten Machtwechsel dürften dagegen vor allem Aktien aus dem fossilen Energiesektor wie Chevron und ExxonMobil profitieren. Schon während seiner ersten Amtszeit hat Trump sich für die Öl- und Gasindustrie eingesetzt und Regulierungen gelockert. Trumps deregulierungspolitischen Ansätze könnten ebenso den Banken und Finanzdienstleistern helfen und ihre Gewinne deutlich steigern. Hier sind unter anderem Goldman Sachs und JPMorgan Chase die Favoriten.
Von Trumps aggressiver Außenpolitik könnten im Verteidigungsbereich Unternehmen wie Lockheed Martin, Northrop Grumman und Raytheon Technologies profitieren. Trump hatte wiederholt eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Nato-Mitglieder gefordert und dürfte bestrebt sein, dass amerikanische Rüstungsfirmen bevorzugt werden. Im Gesundheitswesen und im Bereich Telekommunikation dürfte sich der regulatorische Druck reduzieren. Das kommt Firmen wie Pfizer und Johnson & Johnson beziehungsweise AT&T, T-Mobile und Verizon zugute.
Trump könnte ebenfalls Infrastrukturprojekte fördern. So kann er die marode Infrastruktur der USA verbessern und gleichzeitig mehr Arbeitsplätze in den USA schaffen, um getreu seinem Motto „Make America great again“ Erfolge zu präsentieren. Hier sind es Unterne hmen wie Deere & Co. und Caterpillaroder der deutsche Baukonzern Hochtief, der in den USA über 18 Milliarden Euro Umsatz generiert, die sich über zusätzliche Aufträge freuen würden.
ETF für Trump-Fans
Für die Trump-Fans gibt es seit einigen Jahren den Point Bridge America First ETF, der allerdings nur in den USA vertrieben wird. Die hiesigen Anleger dürften mit ETFs, die sich auf die genannten Sektoren fokussieren, gut positioniert sein. Schwächer könnten sich unseres Erachtens die Technologiewerte unter einem Präsidenten Trump entwickeln, da viele Techs eher die Demokraten unterstützen."