Die Schere zwischen den Geschlechtern geht noch weiter auf
16.05.2023
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Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter 2.000 Deutschen von Fidelity International, die vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Kantar durchgeführt wurde, sind drastisch: Frauen sind was ihre Finanzen betrifft weniger optimistisch als Männer. Während sich 40 % der Frauen mit ihrer derzeitigen finanziellen Situation wohlfühlen, sind es bei den Männern 47 %.
Auf die eigenen Finanzen im Alter angesprochen sind nur 34 % der Frauen zuversichtlich. Bei den Männern sind 46 % optimistisch. Drei von zehn der weiblichen Befragten (31 %) gehen sogar davon aus, dass sie im Alter aufgrund fehlender Finanzen nicht in der Lage sein werden, ihre alltäglichen Grundbedürfnisse zu decken. Dieses Bedenken teilen nur zwei von zehn Männern (22 %).
Warum schätzen Frauen ihre Finanzkraft insbesondere im Ruhestand so pessimistisch ein?
Neben der Tatsache, dass es laut Statistischem Bundesamt noch immer ein Lohngefälle zwischen den Geschlechtern in Deutschland gibt, spielt eine generelle Unsicherheit bei Finanzfragen eine Rolle. Von den weiblichen Befragten sind lediglich 42 % überzeugt, ihr Geld richtig anzulegen. Zum Vergleich: Bei Männern sind es 53 %.
„Viele Frauen gehen davon aus, dass sie nach Renteneintritt zu wenig Geld besitzen werden, um ihre Grundbedürfnisse decken zu können. Diese soziale Ungerechtigkeit können wir nicht hinnehmen. Wir brauchen grundlegende Maßnahmen in Deutschland, die dafür sorgen, dass es gar nicht erst zu Geldsorgen im Ruhestand kommt. Dafür muss neben den von uns geforderten familienfreundlichen Arbeitsmodellen auch Lohngerechtigkeit umgesetzt werden“, erklärt Jan Schepanek, Head of Personal Investing & Advisory bei Fidelity International in Deutschland.
„Die Unsicherheit vieler Frauen beim Thema Geldanlage führt
nicht selten dazu, dass sie überhaupt nicht sparen. Weil sie nicht sparen,
bleiben sie unsicher. Diesen Teufelskreis müssen wir durchbrechen. Tatsächlich
belegen viele Studien, dass Frauen besser am Kapitalmarkt abschneiden.
Zusätzlich sollte mehr in Finanzbildung investiert werden, sodass jede Frau und
auch jeder Mann befähigt ist, die richtigen Entscheidungen für die eigene finanzielle
Zukunft zu treffen, so Tina Kern, Head of Personal Investing & Advisory
Operations bei Fidelity International in Deutschland. (ml)