Die große Aktienfonds-Auswertung

17.09.2024

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Scope hat Fondshäuser, Spitzenportfolios und Auf- und Absteiger untersucht. Janus Henderson, Flossbach von Storch und PGIM Investments fallen mit einer hohen Quote guter Aktienfonds auf. Einigen Fonds gelingt es, über Jahre eine Top-Leistung zu bringen.

Die europäische Ratingagentur Scope hat in einer großen Auswertung die Anbieter von Aktienfonds, Aktienfonds mit einer konstant ausgezeichneten Entwicklung und die größten Gewinner und Verlierer der vergangenen zwölf Monate analysiert.

Um die Stärke der Fondsgesellschaften in der Anlageklasse Aktien zu bestimmen, wurde die so genannte Top-Rating-Quote ermittelt. Dazu wurde für jeden Anbieter die Zahl der Fonds mit einem A- oder B-Rating ins Verhältnis zur Gesamtzahl der von Scope bewerteten Portfolios gesetzt. Mit A und B werden Produkte ausgezeichnet, die in den vergangenen Jahren eine (weit) überdurchschnittliche Leistung gezeigt haben. Die Rating-Skala von Scope reicht bis E. Der Fokus ist dabei auf die Managementleistung gerichtet – passive ETFs und Indexfonds wurden deshalb nicht berücksichtigt.

In die Rangliste aufgenommen wurden Fondshäuser mit mindestens acht von Scope gerateten Produkten. Liegt die Zahl der Fonds mit Rating zwischen acht und 24, betrachtet Scope den Anbieter als kleine Gesellschaft. Tragen 25 Fonds und mehr ein Scope-Rating, gilt das Haus als große Gesellschaft. Bei der Bestimmung, ob es sich um einen großen oder einen kleinen Anbieter handelt, werden die Fonds aller Anlageklassen berücksichtigt. Für die Ermittlung der Top-Rating-Quote in der vorliegenden Studie wurden indes ausschließlich Aktienfonds betrachtet.

Anbieter mit vielen überdurchschnittlichen Produkten

Sieger unter den großen Fondsgesellschaften im Bereich Aktienfonds ist Janus Henderson. Der Anbieter kommt auf eine Top-Rating-Quote von 65,4%: 17 von 26 gerateten Aktienfonds sind mit A oder B bewertet. Das ist beinahe doppelt so hoch wie der durchschnittliche Wettbewerber. Die Plätze 2 und 3 nehmen Union Investment (63,6%) und BlackRock (58,5%) ein, die ebenfalls einen hohen Anteil (sehr) gut bewerteter Aktienfonds haben.

Bei den kleinen Gesellschaften teilen sich Flossbach von Storch und PGIM Investments den ersten Platz. Sie kommen auf eine makellose Top-Rating-Quote von 100%. Alle vier bzw. sechs Aktienfonds dieser Anbieter sind mit A oder B bewertet. Dimensional Fund Advisors erreicht Rang 3 mit einem Anteil von 81,8%. Den kleineren Anbietern fällt es aufgrund ihres überschaubaren Produktangebots (in Deutschland) im Regelfall leichter, auf hohe Top-Rating-Quoten zu kommen.

Fonds-Dauerbrenner

Nur wenigen Fonds gelingt es, konstant eine Spitzenleistung zu erzielen. Um diese zu bestimmen, hat Scope sämtliche Aktienfonds mit einem Mindestvolumen von 50 Mio. Euro betrachtet, die aktuell mit der Bestnote A bewertet sind, also zu den absoluten Top-Produkten ihrer Peergroup zählen (191 Fonds).

Am längsten durchgängig mit A bewertet ist der Columbia Threadneedle Global Focus Fund. Der weltweit anlegende Aktienfonds trägt die Höchstnote seit Mai 2017. In den vergangenen fünf Jahren erzielte er eine annualisierte Rendite von 12,6%. Weitere drei Fonds tragen seit 2018 ununterbrochen ein A-Rating: der AB International Health Care (Aktien Gesundheitswesen Welt), der Polar Capital Biotechnology (Aktien Biotechnologie) und der Schroder Global Sustainable Growth (Aktien Nachhaltigkeit/Ethik Welt).

Auffällige Auf- und Absteiger

Neben diesen Vorbildern an Beständigkeit gibt es Fonds, die starke Veränderungen durchmachen. Scope hat Aktienfonds ermittelt, deren Rating binnen eines Jahres einen großen Sprung gemacht hat – nach oben oder nach unten. Entscheidend war die Veränderung der Rating-Punktzahl, die bestimmt, in welche Rating-Kategorie A bis E ein Fonds eingruppiert wird.

Auf einem guten Weg befinden sich der KBC Equity New Asia und der AB Asia ex-Japan Equity, die beide in Asien ohne Japan investieren und seit August 2023 von einem unterdurchschnittlichen D-Rating auf ein überdurchschnittliches B-Rating gestiegen sind. Den gleichen Sprung machte der Mirabaud – Discovery Europe, der sich in europäischen Nebenwerten engagiert.

Deutlich abgeschwächt hat sich dagegen die Leistung des BGF Emerging Markets, der binnen zwölf Monaten von B auf D rutschte. Merklich schlechter steht auch der Fidelity Sustainable Emerging Markets Equity da. Er trug vor einem Jahr ein A-Rating, momentan reicht es nur Note C. Besonders viele Rating-Punkte verloren hat zudem der Ossiam ESG Low Carbon Shiller Barclays CAPE US Sector ETF, dessen Rating von B auf D gefallen ist. (fw)