Die ersten 100 Tage Trump
17.02.2017
Ulrich Gerhard / Foto: © BNY Mellon Investment Management
Welche Marktauswirkungen wird es in den ersten 100 Tagen der Präsidentschaft von Donald Trump geben? Die Experten der Boutiquen von BNY Mellon Investment Management (IM), dem weltweit größten Multi-Boutique-Asset-Manager, äußern sich über die möglichen Auswirkungen der Trump-Präsidentschaft und wagen dabei auch einen Blick in die Zukunft.
Ulrich Gerhard, Lead Manager des BNY Mellon Global Short-Dated High Yield Bond Fund bei Insight Investment
„High-Yield-Anleihen – allen voran der US-Dollar-Markt – entwickelten sich nach dem Wahlsieg von Donald Trump sehr erfreulich. Angesichts der Aussicht auf mögliche Konjunkturmaßnahmen in den USA, eine Senkung der Unternehmensbesteuerung sowie ein vergleichsweise lockeres aufsichtsrechtliches Umfeld in einigen Branchen zeigten sich die Märkte zuletzt optimistisch. So schnitten beispielsweise Bau- und Infrastrukturunternehmen gut ab, weil die Märkte unter der Trump- Administration mit einem für diese Industriezweige günstigeren Umfeld rechneten. Im Gegensatz dazu legten Gesundheits- und Pharmafirmen deutlich unterdurchschnittliche Ergebnisse vor: Man befürchtet, dass das Preisniveau in diesen Sparten genau unter die Lupe genommen werden könnte. Gleichzeitig sind die Aussichten für das US-Wirtschaftswachstum vielversprechend.
Dennoch herrscht nach wie vor große Unsicherheit. Denn: Im Hinblick auf die zukünftige politische Marschrichtung sind nach wie vor nur wenige Einzelheiten bekannt – und die neue Regierung sendet bei einigen Themen recht verwirrende Signale. Darüber hinaus scheint das Ganze wesentlich länger zu dauern als ursprünglich erwartet. Das gilt auch für den antizipierten Anstieg der Inflation sowie das Entstehen neuer Geschäftsmöglichkeiten. Sollte die Konjunktur zudem wieder langsamer anziehen als erwartet, wird die US-Notenbank wahrscheinlich davon absehen, die Zinsen aggressiv anheben. Unserer Meinung nach bringen diese Aspekte für die Märkte ein hohes Maß an Unsicherheit mit sich, die bei Anlagen mit hohem Beta – Hochzinsanleihen mit eingeschlossen – Wertschwankungen auslösen könnte.
Wir vertreten die Auffassung, dass sich ein short-dated ausgerichteter Investmentansatz bei Hochzinsanleihen angesichts der positiven politischen Trends in den USA als überaus fruchtbar erweisen könnte. Mit einer solchen Strategie ist man gleichzeitig besser positioniert, um mögliche Wertschwankungen infolge der politischen Unsicherheit abzufedern und sogar davon zu profitieren. Ein solcher Investmentansatz geht mit einem niedrigen Zinsrisiko und im Hinblick auf die Bonität auch mit prognostizierbaren Cashflows einher, die die Wahrscheinlichkeit einer Rückzahlung erhöhen.“
weiter auf Seite 2