Deutschland unter den Gewinnern

30.11.2015

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Die globalen Preise für Wohnimmobilien mittlerer Qualität haben ein wenig Fahrt aufgenommen.

(fw) Der „Global House Price Index“ ist per Ende September 2015 im Jahresvergleich um 2,7 Prozent gestiegen. Die bevorstehende Zinserhöhung in den USA lässt allerdings Rückschläge für die Wohnimmobilienmärkte in den bereits fragilen Volkswirtschaften der Emerging Markets erwarten.

45 (82 Prozent) der insgesamt 55 von der internationalen Immobilienberatung Knight Frank im Global House Price Index untersuchten Märkte haben im Jahresrückblick per Ende des dritten Quartals 2015 eine positive Performance erzielt. Ein Jahr zuvor waren es nur 41 Standorte (75 Prozent). Der Index bezieht sich auf Wohnimmobilien mittlerer Qualität.

Die Türkei führt das Ranking mit einem jährlichen Preiszuwachs von 18,9 Prozent an. Hohe Investitionen aus dem Ausland, starkes Bevölkerungswachstum (1,2 Prozent pro Jahr) und weniger Neubauten haben die Preise nach oben getrieben. Weitere Wachstumszentren sind Australasien und Skandinavien.

In Neuseeland und Australien sind die Preise um 12,6 respektive 9,8 Prozent gestiegen. Damit überflügeln sie das letzte Tief zur Finanzkrise um 43 beziehungsweise 48 Prozent. Die europäischen Märkte zeigen ein gemischtes Bild. Standorte, an denen die Preise nach 2008 stark gefallen waren, glänzen nun mit starkem jährlichen Wertzuwachs. Zu nennen sind Ungarn (9,5 Prozent), Estland (9,1 Prozent) und Irland (8,9 Prozent), auch wenn Ungarn und Irland noch weit von dem Preisniveau vor der Finanzkrise entfernt sind.

In Europa haben die Preise für Wohnobjekte mittlerer Qualität im Jahresrückblick am stärksten in Schweden (11,1 Prozent) zugelegt. „In Schweden herrscht Wohnungsmangel, die Nachfrage überwiegt das Angebot bei weitem“, erläutert Kate Everett-Allen aus dem internationalen Research für Wohnimmobilien bei Knight Frank. Auch in Norwegen (6,1 Prozent) und Dänemark (6,0 Prozent) ging es aufwärts.

Deutschland reiht sich mit einem Plus von 4,7 Prozent in den letzten zwölf Monaten unter den Gewinnern ein.

Der Wertzuwachs in Kanada (5,6 Prozent) überflügelt weiterhin die Entwicklung in den USA (4,9 Prozent). Damit weisen die jährlichen Preise in Kanada das schnellste Wachstum seit 2012 auf. Auch wenn das Vertrauen globaler Investoren in China jüngst erschüttert wurde, hat sich der Markt für Wohnungen mittlerer Qualität etwas verbessert. Nach einem jährlichem Preisverlust von -5,7 Prozent per Ende Juli 2015 beträgt das Minus per Ende September dieses Jahres nur noch -2,0 Prozent. „Der Fokus liegt nun auf den USA“, kommentiert Everett-Allen. „Die beherrschende Frage ist, wann und wie schnell die Federal Reserve die Zinsen erhöhen wird. Die Analysten gehen von einem Termin im Dezember aus. Das würde nicht nur Rückschläge für die Wohnimmobilienmärkte in den USA bedeuten, sondern auch für Länder, deren Währung an den US-Dollar gekoppelt ist sowie ganz allgemein für die globalen Emerging Markets.“

http://finanzwelt.de/wp-content/uploads/Weltweiter_Preisindex_fuer_Wohnimmobilien_von_Knight_Frank_3._Quartal_2015.pdf