Deutscher Hotelmarkt beweist Resilienz
10.03.2021
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Folgen für den Investmentmarkt
Weil für die Hotels das vergangene Jahr mit großen wirtschaftlichen Problemen verbunden war, ist auch die Assetklasse Hotelimmobilien weniger im Fokus von Investoren gewesen als in den Vorjahren. So lag im Gesamtjahr das Hotel-Transaktionsvolumen mit ca. 2 Mrd. Euro um 60 % unter dem Vorjahreswert. Alleine auf das erste Quartal, als Corona lange Zeit noch vermeintlich weit weg schien, entfiel ein Transaktionsvolumen von ca. 1,3 Mrd. Euro. Die in den restlichen Monaten getätigten Transaktionen waren zudem meist geprägt Sale-and-Lease-Strukturen und größeren Mixed-Use-Portfolios, bei denen die Asset-Klasse Hotel nur eine untergeordnete Rolle spielte. „Im Jahr 2021 ist weiterhin mit einem zurückhaltenden Investmentmarkt zu rechnen. Es bestehen noch große Differenzen bei den Preisvorstellungen von opportunistischen Käufern und Hoteleigentümern. Zudem sind Banken derzeit oft zurückhaltend bei der Finanzierung“, erläutert Andreas Ewald. „Betreiber und Konzepte stehen vor einem Strukturwandel, Eigentümer müssen sich mittelfristig auf eine neue Risikoverteilung einstellen.“
„Wir sehen, dass einerseits noch wenig Produkt auf dem Markt ist, zum anderen aber große Unsicherheit im Preis besteht. Hier erwarte ich im nächsten halben Jahr Bewegung, da sich der Druck auf Betreiber, Bestandshalter und Banken weiter erhöht“, ergänzt Ascan Kókai, Head of Hotels von ECE Real Estate Partners.
Ungewisse Zukunft
Im Hotelmarktreport 2021 wurde auch die Erholungsfähigkeit der unterschiedlichen Hotelmärkte unter die Lupe genommen. Demnach ist zu erwarten, dass Destinationen mit starker Abhängigkeit von internationalen Reiseströmen, Messen und Großveranstaltungen eine schwierige Erholungsphase bevor steht. Bei der künftigen Markterholung gelte es zudem die vor der Krise vorhandene Nachhaltigkeit der Hotelstruktur zur berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund ließen die Hotelmärkte Köln und Hamburg besonders gute Erholungsfähigkeit erwarten, da diese weniger von Großveranstaltungen und internationalen Reisenden geprägt sind und sich in der Vergangenheit die Angebotsseite im Vergleich zur Nachfrage weniger dynamisch entwickelt hat. (ahu)