Deutsche Schlusslicht bei Digitalem Banking

01.06.2017

Bankgeschäfte per Smartphone erledigen -das kommt nur für eine Minderheit der Deutschen in Frage / Foto: © Konstantin Yuganov-fotolia.com

Regionale Unterschiede bei digitalem Banking

Innerhalb Deutschlands bestehen deutliche regionale Unterschiede bei der Nutzung von digitalem Banking. So haben in Brandenburg nur 18 % der Smartphone-Besitzer ihr Gerät schon für Banking genutzt, während es in Bremen 80 % sind. Die Autoren der Studie weisen allerdings daraufhin, dass dieser Wert aufgrund der nur wenigen Befragten in Bremen wenig aussagekräftig ist. Zudem besteht ein enormer Unterschied von 29 Prozentpunkten zwischen Bremen und Hessen, wo mit 51 % die zweitmeisten Smartphone-Besitzer bereits über ihr Handy Bankgeschäfte abgeschlossen haben. Ein klares Ost-West- oder Nord-Süd-Gefälle lässt sich ebenso wenig ausmachen wie ein Bezug zur Wirtschaftskraft der Bundesländer.

Nicht nur bei Bankgeschäften im engeren Sinne, sondern auch bei anderen Aktivitäten mit Finanzbezug sind die Deutschen sehr zurückhaltend. Besonders gering fallen die Wert für Benachrichtigungen oder Warnmeldungen von der Bank für bargeldloses Bezahlen aus. Dies dürfte sicher mit der oben bereits erwähnten Liebe der Deutschen zum Bargeld zusammenhängen. Innerhalb des letzten Jahres haben 42 % der Besitzer digitaler Endgeräte diese für keine der abgefragten Aktivitäten mit Finanzbezug genutzt.

"Bei finanziellen Angelegenheiten spielt für deutsche Konsumenten Vertrauen immer noch die wichtigste Rolle“, kommentiert Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING-DiBa die Ergebnisse. „Der deutsche Konsument ist gegenüber neuen Technologien deutlich aufgeschlossen, hat aber noch wenig Vertrauen in die Sicherheit des Mobile Bankings.“

Deutsche vertrauen ihrer Hausbank

Die Deutschen scheinen auch großes Vertrauen zu ihren Banken zu haben, denn 54 % bis 64 % würden sich zunächst an ihre Hausbank wenden, wenn sie neue Finanzdienstleistungen in Anspruch nehmen möchten. Weit abgeschlagen folgen andere Banken, die 5 % bis 11 % aufsuchen würden und Drittanbieter wie bspw. Apple oder Google, die von lediglich 4 % bis 7 % zu Rate gezogen würden, wenn es darum ginge, sich über neue Finanzprodukte zu informieren. Somit scheinen die klassischen Banken immer noch einen Vertrauensvorsprung gegenüber neuen Marktteilnehmern wie FinTechs zu genießen. (ahu)

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