Der Osten holt auf
06.04.2020
Prenzlau, Kreisstadt des Kreises Uckermark / Foto: © nmann77 - stock.adobe.com
Auch im Jahr der 30-jährigen Wiedervereinigung ist Deutschland in vielerlei Hinsicht noch ein geteiltes Land. Bezüglich der Immobilien gibt es aber immer mehr Annäherung. Am tiefsten müssen Wohnungskäufer aber immer noch im Südosten der Republik in die Tasche greifen.
Deutschland hat 401 Landkreise und kreisfreie Städte. In mehr als 90 % von diesen sind im vergangenen Jahr die Preise für Wohneigentum nach oben gegangen, im bundesweiten Mittel lag der Anstieg im vergangenen Jahr mit 9,3 % höher als im Vorjahr. Das geht aus dem „Postbank Wohnatlas 2020“ hervor. Dieser zeigt auch, dass München weiterhin unangefochtener Spitzenreiter ist: So müssen Wohnungskäufer in der bayerischen Landeshauptstadt im Schnitt 8.079 Euro/m² bezahlen, 6,2 % mehr als im Vorjahr. Somit durchbrach der Immobilienmarkt der Isarmetropole erstmals die Schwelle von 8.000 Euro/m². Ohnehin ist der Südosten der Republik ein sehr teures Immobilienpflaster. So liegen von den 10 teuersten Landkreisen gleich neun in Bayern. Durchbrochen wird die Phalanx des Freistaates lediglich von einer Region ganz am anderen Ende Deutschlands: Im Landkreis Nordfriesland müssen Wohnungskäufer im Schnitt je Quadratmeter 6.452 Euro bezahlen, der höchste Wert aller 294 deutschen Landkreise. Damit hat der Landkreis, in dem neben den beliebten Inseln Sylt, Föhr und Amrum auch Ferienorte wie St. Peter Ording liegen, ein Preisplus um 14 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Im Jahr 2019 wies der Postbank Wohnatlas noch einen leichten Rückgang für den Kreis aus. Der zweitteuerste Landkreis Deutschlands ist Miesbach, wo Wohnungskäufer im Schnitt 6.127 Euro je Quadratmeter bezahlen müssen. Nicht nur regional, sondern auch preislich in der Nähe liegen die Landkreise Starnberg und München, wo ebenfalls mehr als 6.000 Euro je Quadratmeter fällig werden. Die drei Landkreise befinden sich alle im Speckgürtel Münchens und profitieren von der guten Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. In mittlerweile sieben Landkreisen liegen die durchschnittlichen Quadratmeterpreise über der 5.000 Euro Schwelle (siehe Grafik).
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