Der langfristige Trend ist intakt
02.01.2025
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Die Demografie ist ein langfristiger, struktureller Trend. Das bedeutet, er setzt sich über Jahrzehnte fest. Die Konsequenzen sind vielfältig. Durch den demografischen Wandel werden in Deutschland immer mehr Pflegeeinrichtungen benötigt. Natürlich ist die Immobilienbranche als Ganzes in einem aktuell verhältnismäßig schwierigen Fahrwasser, das auch das Segment der Pflegeimmobilien tangiert. Die positiven Argumente könnten gleichwohl überzeugen.
Aussagen wie „Deutschlands Bevölkerung wird immer älter“ sind längst allgemeinbekannt und beinahe schon abgedroschen. Um solchen Sätzen etwas mehr Inhalt zu geben, ist ein Blick auf den Altenquotient interessant, der das Verhältnis der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppe angibt: So kamen laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2022 auf 100 Personen im Alter zwischen 20 und 65 Jahren 37 Menschen, die bereits ihren 66. Geburtstag hinter sich haben. Zum Vergleich: 1950 waren es noch 16 Personen, im Jahr 1979 dann schon 27. Weil die Geburten in Deutschland seit den 1970er Jahren deutlich zurückgingen, während die Lebenserwartung immer weiter stieg, nahm der Anstieg des Altenquotienten in den vergangenen drei Jahrzehnten immer stärker zu. In der Folge wächst prinzipiell die Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum und Pflegeeinrichtungen.
Robuste Entwicklung trotz starker Herausforderungen
Die Zinswende hat die Immobilienbranche hart getroffen. Über einige Monate hinweg kam es immer wieder zu Hiobsbotschaften, die insbesondere die Projektentwickler stark trafen. Die Insolvenzen in der Real-Estate-Industrie gingen in die Höhe. Ein Gradmesser für die Stimmungslage an den Immobilienmärkten ist die jährlich stattfindende EXPO-REAL- Messe in München. Das Stelldichein der Top-Player. In diesem Jahr war die Stimmung leicht positiv. Zwar ist von der Euphorie vergangener Jahre (noch) nichts zu spüren, aber zaghafter Optimismus. Auch das Pflegeimmobiliensegment konnte sich dem schwierigen Umfeld nicht entziehen. Kleine Deals sind die Regel, größere Transaktionen finden kaum statt. Das zeigen auch die aktuellen Daten des globalen Immobiliendienstleisters CBRE. „Angesichts des steigenden Bedarfs an Pflegeangeboten aufgrund des demografischen Wandels ist die geringe Investorendynamik ein deutliches Warnsignal. Wenn sich die bereits herausfordernde Situation am Pflegemarkt nicht weiter verschärfen soll, müssen Pflegeimmobilien für Investoren wieder attraktiver werden“, warnt Anna Maria Martin, Senior Analyst bei CBRE in Deutschland.
Carestone versteht sich als Markführer im Bereich der real geteilten Pflegeimmobilien in Deutschland. Trotz der schwierigen Gemengelage zeigt sich das Unternehmen mit dem bisherigen Jahresverlauf durchaus zufrieden. „Trotz der herausfordernden Marktbedingungen hat sich das Segment der Pflegeimmobilien im Teileigentum als bemerkenswert robust erwiesen. Der Grund dafür liegt in den geänderten Rahmenbedingungen: Deutschland steht vor einer großen demografischen Herausforderung. Experten rechnen je nach Szenario mit einem zusätzlichen Bedarf von 300.000 Pflegeplätzen bis 2030 und schätzen den notwendigen Investitionsaufwand in diesem Zeitraum auf rund 70 Mrd. Euro. Pflegeimmobilien sind daher nicht nur gesellschaftlich unumgänglich, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, sondern auch eine ebenso wertbeständige wie sinnstiftende Anlageoption“, fasst Sandro Pawils, CSO der Carestone Gruppe, die aktuelle Lage und die Argumentation für ein entsprechendes Investment zusammen.