Der Bund des Lebens auf der Blockchain
30.11.2021
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Die Vorteile einer Krypto-Ehe mit Smart Contract
Intelligente Verträge werden nicht umsonst für verschiedenste Transaktionen genutzt. Sie bieten allerlei Pluspunkte:
- Sicherheit: Alle Transaktionen sind verschlüsselt und deshalb nur schwer zu manipulieren oder sabotieren. Außerdem ist jeder Satz einer Blockchain mit den Vorgänger- und Nachfolgesätzen verknüpft. Würde jemand einen Satz ändern wollen, dann müsste er die gesamte Blockchain austauschen.
- Schnelligkeit: Das Inkrafttreten des Vertrages nimmt teilweise nur wenige Minuten in Anspruch.
- Preisvorteil: Dadurch, dass prinzipiell kein Vertragsvermittler notwendig ist, entfallen Verwaltungs- und Vermittlungsgebühren.
- Transparenz: Beide Partner können die Aufzeichnungen der Transaktionen des Smart Contracts jederzeit einsehen.
- Flexibilität: Den dynamischen Smart Contracts können nach vordefinierten Regeln neue Vermögensgegenstände hinzugefügt werden. Genauso ist es möglich die Häuser, Autos oder Finanzmittel auch wieder zu entnehmen.
Die erste Krypto-Hochzeit im deutschsprachigen Raum
Es wundert nicht, dass in den Vereinigten Staaten die ersten Krypto-Ehen geschlossen wurden. Sind doch die USA das Land mit den meisten Krypto-Tradern weltweit. Doch mittlerweile zieht auch der deutschsprachige Raum nach.
Am 30. November 2018 heiratete Lukas Götz, der österreichische CEO von block42, seine Angetraute mittels eines Smart Contracts. In dem digitalen Vertrag auf der Ethereum-Blockchain wurde die Vermögensverteilung im Falle einer Scheidung festgelegt.
Damit auch die Gegenstände berücksichtigt werden können, die das Paar im Laufe der Ehejahre erwirbt, handelt es sich um einen dynamischen Vertrag. Gerade bei Hochzeitsvereinbarungen ist diese Option sinnvoll. Denn im Laufe der Ehejahre bauen sich die Partner gemeinsame Werte auf. Werden diese akribisch im Smart Contract vermerkt, können die Vermögenswerte im Falle einer Trennung vergleichsweise unkompliziert aufgeteilt werden. Götz und seine Ehefrau nahmen bei der Ausarbeitung des Smart Contracts den Service einer Rechtsanwaltskanzlei wahr.
Es ist empfehlenswert für Vereinbarungen mit großer Tragweite einen rechtlichen Beistand zu aufzusuchen. Das gilt auch für die intelligenten Verträge auf der Blockchain.
Reale Hochzeitszeremonien und Kryptowährungen
Krypto-Hochzeiten sind bisher noch die Ausnahme. Die allermeisten Menschen heiraten nach wie vor in einer klassischen Zeremonie auf dem Standesamt. Denn nur so ist der Familienstand rechtssicher geklärt.
Gerade wer in den letzten Jahren beträchtliche Gewinne im Krypto-Bereich erwirtschaftet hat, möchte diese eventuell auch für die Bezahlung seiner Hochzeit nutzen. Sieht man sich bei Hochzeitsausstattern nach den Zahlungsmöglichkeiten um, dann ist die Enttäuschung meistens groß. Die renommierte Hochzeitkartendruckerei Karten-Paradies.de bietet zwar unterschiedlichste Zahlungsoptionen an, Krypto ist aber nicht mit dabei. Gleiches gilt für Brautmodenausstatter wie Noni.de, wo sogar AmazonPay, GooglePay und PayPal offeriert werden. Aber von Bitcoin und Co. fehlt jede Spur.
Glücklicherweise gibt es immer mehr Anbieter von Krypto Debitkarten. Ein Vorreiter in dem Bereich war Xapo. Das US-amerikanische Unternehmen gibt Karten aus, mit denen überall bezahlt werden kann, wo eine Visa-Karte akzeptiert wird. Das gilt nicht nur im Onlinehandel, sondern selbst offline beim Einzelhändler um die Ecke.
Durch die Nutzung der entsprechenden Karten können große Teile der Hochzeitsausstattung mit Kryptowährungen beglichen werden. Alternativ lohnt auch bei den Dienstleistern vor Ort die Frage, ob eine Abwicklung mit Token möglich ist. Dadurch, dass der Kryptomarkt immer bekannter wird, ist es durchaus vorstellbar, dass die Floristen, Visagisten und Fotografen auf Bitcoin, Ethereum oder andere Coins setzen.