„Den demografischen Wandel kann man nicht aussitzen“

10.01.2022

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Obwohl es sich für manch einen in Lockdown-Zeiten so angefühlt haben mag, ist die Erde nicht stehengeblieben. Klimawandel, mehr Digitalisierung und gesellschaftliche Veränderungen schreiten stetig voran. Auch für den Markt der Pflegeimmobilien ist die Zeit nicht stehengeblieben und es gilt, sich wiederkehrenden und neuen Herausforderungen zu stellen.

Der demografische Wandel ist seit jeher ein wichtiger Faktor für Gesellschaft und Zusammenleben und verstärkt mit seinem Fortschreiten den Druck auf den Pflegeimmobiliensektor. Aktuell sind bereits über 3,7 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig, wenn die Ü60-Babyboomer-Generation in den nächsten 20 Jahren in ein höheres Alter übergeht, prognostiziert der Pflegeheimatlas 2021 von Wüest Partner bis 2040 sogar über 5,1 Millionen Pflegebedürftige. Laut einer Studie des Instituts für Immobilienwirtschaft benötigt Deutschland zudem bereits in den nächsten vier Jahren 400.000 weitere stationäre Pflegeplätze. Gleichzeitig bringen Entwicklungen wie Flächenknappheit und steigende Preise sowie Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit die gesamte Immobilienbranche in Zugzwang. Auch Pflegeimmobilien sind davon nicht ausgeschlossen. Denn niemand kann sich dem allgegenwärtigen Thema Nachhaltigkeit entziehen und die strukturelle Anbindung sowie ihre Lage gehören zu den wichtigsten Faktoren für die Profitabilität von Pflegeimmobilien.

Im Überblick: ein starkes Jahr

Bisher erlebte der deutsche Gesundheitsimmobilienmarkt laut CBRE ein starkes 2021, das Transaktionsvolumen lag in den ersten drei Quartalen mit 1,94 Mrd. Euro nur um -1 % hinter dem Vorjahresergebnis. Mit knapp 80 % machen dabei die Pflegeimmobilien konstant den größten Marktanteil aus, wobei der Trend sich weg von klassischen Pflegeheimen hin zu betreuten Wohnanlagen entwickelt. Im Vergleich zum Vorjahr verloren die Pflegeheime -27 % ihres Marktanteils, während der Marktanteil von betreutem Wohnen sich mit +55 % mehr als verdoppelte. Die Spitzenrendite für Pflegeheime fiel dabei um -0,25 % und lag bisher in allen drei Quartalen stabil bei 4 %. Prognosen sehen die Spitzenrendite aber durch das fehlende Angebot und die hohe Nachfrage an Pflegeimmobilien bis zum Jahresende unter die 4 %-Marke fallen. Sandro Pawils, CSO der Carestone Group GmbH, kommentiert die aktuellen Entwicklungen: „Das betreute Wohnen setzt einen Trend der vergangenen Jahre fort, was sicher auch daran liegt, dass Politik, Gesellschaft und auch die Senioren selbst nachweislich betreute Wohnkonzepte den klassischen vollstationären Pflegeheimen vorziehen. Entsprechend wichtig ist dieser Baustein mittlerweile im deutschen Pflegeimmobilienmarkt.“

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