"DAX könnte auch in 2020 deutlich ansteigen"
14.11.2019
Uwe Eilers, Vorstand FV Frankfurter Vermögen AG / Foto: © FV Frankfurter Vermögen AG
2019 wird wohl erneut als gutes Aktienjahr in die Geschichte eingehen. Zumindest ist das die jetzige Sicht mit einem Plus seit Jahresbeginn von deutlich mehr als 20 Prozent. Doch geht dieser Trend weiter? Hierzu stand Uwe Eilers, Vorstand FV Frankfurter Vermögen AG, im finanzwelt-Talk Rede und Antwort. Zudem ging er auf die Beweggründe des jüngst bekanntgegebenen Zusammenschlusses seines Unternehmens mit einem weiteren Vermögensverwalter ein.
finanzwelt: Das ablaufende Jahr war wiederum geprägt von einer schwierigen Gemengelage und politischer Brisanz. Welches (Zwischen-)Fazit ziehen Sie für 2019? Welches Szenario erwarten Sie für 2020?
Eilers: Das Jahr 2019 war wiederum von vielfältigen Ängsten geprägt. Die Politik, allen voran die erratischen Ankündigungen und Aktionen der US-Administration, sorgten für volatile Anlagemärkte. Trotzdem konnten die Aktienmärkte durchweg Anstiege verzeichnen. Dies ist sicherlich stark durch eine hohe Liquidität, die teilweise durch die Zentralbanken verursacht ist, bedingt. Für den Rest des Jahres 2019 sollte man keine weiteren Anstiege erwarten, da wieder ein relativ hohes Niveau erreicht ist.
Im kommenden Jahr könnte sich der Anstieg der Aktienmärkte fortsetzen. Schließlich scheinen die Schwarzmaler nicht Recht zu behalten und die Konjunktur nicht in die Tiefe zu rauschen.
finanzwelt: Nun hat insbesondere die Aufwärtsbewegung des deutschen Aktienmarktes manchen durchaus positiv überrascht. Hat das Schwergewicht DAX kurzfristig noch weiter Luft nach oben? Werden die kleineren Titel - auch angesichts der sich abkühlenden Wirtschaftslage - in 2020 reüssieren?
Eilers: Der DAX könnte auch in 2020 einen deutlichen Anstieg erfahren. Die meisten Anleger machen einen einfachen Fehler und vergleichen Unternehmensbewertungen ausschließlich mit der Vergangenheit. Dabei werden die konkurrierenden Anlagemärkte in den meisten Fällen außer Acht gelassen. Wenn man Aktien im Verglich zu Bewertungen der Anleihe- oder Immobilienmärkte setzt, könnten die Aktien sich noch verdoppeln, ohne in diesem Vergleich überteuert zu sein.
finanzwelt: Gespeist wurde der positive Trend hierzulande sicher auch durch die vergleichsweise (noch) gute ökonomische Entwicklung in den USA. Wird die US-Konjunkturlokomotive noch eine Weile weiterlaufen?
Eilers: Es ist zu erwarten, dass der technologische Wandel sich weiter fortsetzen wird. All jene Unternehmen, die in diesem Umfeld agieren, könnten weiterhin profitieren. Dieser Wandel wird dazu führen, dass es Branchen gibt, die sich (weiter) abschwächen werden. Zukunftsorientierte Branchen sollten dagegen weiteres Wachstum erzeugen. Dieses könnten beispielsweise bestimmte Segmente aus dem Technologiesektor, die Medizintechnik, Pharma oder auch Touristik sein.
Mehr über die Fusion der FV Frankfurter Vermögen erfahren Sie auf Seite 2