Das hat WISO über Berater herausgefunden

12.03.2020

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Die private Altersvorsorge gewinnt immer mehr an Bedeutung. Was Verbraucher, die sich mit diesem Thema beschäftigen, bei Finanzberatern vermeintlich alles erleben können, hat das ZDF-Magazin WISO ermittelt.

Für WISO hat Journalistin Caroline Benzel gemeinsam mit Michael Herte, Jurist und Finanzexperte der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, ein fiktives Ehepaar gemimt, das sich bei mehreren Finanzberatern zum Thema private Altersvorsorge informieren wollte. Benzel gab an, 41 Jahre alt zu sein, mit ihrem Mann zwei Kinder zu haben. Sie könne 650 Euro an Rente erwarten und würde in Teilzeit 1.300 Euro brutto verdienen. Eine zusätzliche private Altersvorsorge betreibe sie nicht. Ihr fiktiver Ehemann sei 42 Jahre alt, verdiene 3.200 brutto und habe eine Rentenerwartung von 1.300 Euro. Zudem zahle er in eine Betriebsrente ein. Die beiden recherchierten im Internet mehrere Berater und hätten das Ziel, ihr Haus abzubezahlen und die Ausbildung der Kinder zu finanzieren.

Gleich beim ersten Berater gab es für die beiden eine „böse Überraschung“: So kündigte er an, zunächst mehr über die Wünsche und Ziele des Ehepaares zu erfahren zu wollen und erst im dritten Gespräch konkrete Produkte anbieten zu wollen. Außerdem erklärte er gleich zu Beginn dass er bei einer Weiterempfehlung Vergünstigungen bieten könne. „Verkehrte Welt: Der Mann will weiterempfohlen werden, bevor er uns erklärt, zu welchen Altersvorsorgeprodukten er uns raten wird“, so die Stimme aus dem Off. Im ersten Gespräch soll das Ehepaar ausfüllen, welche Altersvorsorgesysteme sie schon nutzen. Es wird ein Zettel gezeigt, auf dem die Worte „Altersvermögensgesetz“, „Arbeitnehmerzulage“ und „5. Vermögensbeteiligungsgesetz“ stehen. Letzteres kennt Herte nicht, obwohl er im echten Leben als Jurist laut Beitrag damit vertraut sein sollte. Dass die Kunden den Berater fragen, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt, geht aus dem Beitrag nicht hervor. Herte erklärt anschließend, dass es ihm vor allem darum gehe, dass die Rentenlücke seiner Frau geschlossen wird, während der Berater vor allem ein Gesamtkonzept entwickeln möchte. Deshalb fragt er auch nach der Pflegeversicherung und macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass eine Pflegeplatz ca. 3.500 Euro im Monat kosten würde und die Kinder der beiden dafür aufkommen müssen, wenn sie keine Pflegeversicherung abschließen, die 50 bis 80 Euro pro Monat kosten würde.

Als nächstes hat das fiktive Ehepaar mit einem Versicherungsberater Kontakt, der einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt und deshalb alle finanziellen Informationen der beiden haben möchte, die jedoch aus Datenschutzgründen erhebliche Zweifel haben, ob sie dem Berater diese Informationen alle übermitteln. Auch, wie Herte sagt, weil die Informationen auch an die angeschlossenen Finanzdienstleister gehen würden. Wie die Beratung schließlich weiter geht, wird offen gelassen.

Was das fiktive Ehepaar bei anderen Beratern erlebte, lesen Sie auf Seite 2