Das Geschäftsklima ist im Keller
03.04.2020
Achim Stranz, CIO, AXA Investment Managers / Foto: © AXA IM
Außergewöhnliche Zeiten
Außergewöhnliche Zeiten brauchen außergewöhnliche Antworten – und auch das haben wir in den vergangenen Wochen gesehen. Notenbanken weltweit haben ihre Leitzinsen gesenkt und Maßnahmen zur quantitativen Lockerung eingeführt, und Regierungen haben fiskalpolitische Unterstützung verkündet.
Für Deutschland heißt das wohl das Ende der „schwarzen Null“, auch wenn es sich beim Großteil des riesigen 650 Milliarden Euro Hilfspakets um staatliche Garantien (in Höhe von 500 Milliarden Euro) für private Unternehmen handelt. Diese Garantien werden nur dann auf das Defizit angerechnet, wenn sie in Anspruch genommen werden, und würden erst dann die Ausgabe neuer Schulden auslösen.
Das zusätzliche „traditionelle Defizit“ ist auf 150 Milliarden Euro begrenzt, was allerdings noch immer circa 4,5 Prozent des BIPs bedeutet. Aber selbst dieser Betrag sollte leicht von den der EZB und ihren geplanten Anleihenmarktkäufen unterstützt werden.
Was bringt der April sonst?
Es ist zurzeit schwer über die Coronavirus-Pandemie hinwegzuschauen. Im April wird es die ersten wichtigen Zahlen für März geben, insbesondere die finalen PMI Daten am Anfang des Monats und die Flash-Zahlen für April gegen Ende des Monats.
Den Stimmungsumfragen des ifo Instituts und der ZEW werden wieder große Aufmerksamkeit geschenkt werden, die am 21. und 24. das Geschäftsklima bis circa Mitte April darstellen werden. Die harmonisierte Arbeitslosenzahl für März könnte auch eine erste Indikation darstellen, wie sich die Pandemie auf die Bevölkerung auswirken könnte.
Mitte Mai werden dann die ersten BIP-Zahlen für das erste Quartal präsentiert.
Kolumne von Achim Stranz, CIO, AXA Investment Managers