Corona beschleunigt Wandel

22.09.2020

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Megatrends werden verstärkt

Laut bulwiengesa wurden durch die Corona-Krise vier große Trends beschleunigt.

  • Standortpolitik: Durch Insolvenzen bei Textil und Mode gibt es gerade bei Shopping-Centern und Innenstadtlagen Flächenüberhänge, die zu entsprechender Standortselektion des Handels führen. Gut eingeführte Standorte, die eine hohe Attraktivität auf die Kunden ausüben gehören ebenso zu den Gewinnern wie Nahversorgungszentren und Fachmärkte, die Lebensmittelhandel integriert haben.
  • Omnichannel: Stationärer Handel und Distanzhandel verschmelzen mit hoher Geschwindigkeit. So setzen inzwischen fast alle Händler auf einen funktionierenden Online-Kanal und begegnen damit auch der wachsenden Konkurrenz aus dem Online-Handel. Der Kunde erwartet zudem Multi-Channel-Services wie Click & Collect oder die Abgabe von Retouren im stationären Handel
  • Digitalisierung: Mit dem Ziel, Kosten einzusparen, werden Abläufe im Handel immer stärker digitalisiert. Dies betrifft die Steuerung der Warenwirtschaft über Self-Check-out ebenso wie den Einsatz von Algorithmen einer Erfassung von Kundenwünschen.
  • Nachhaltigkeit: Die verstärkten Anforderungen haben immensen Einfluss auf die Warenwirtschaft und betreffen dabei sowohl die Bereiche Warenwirtschaft (Verkehre, Verpackungen, Recycling) als auch Produkte Produktentwicklungen (Bio-Produkte, nachhaltige Modeproduktion und Unternehmensführung sowie der Umgang mit den Zuliefern).

Bewegung dürfte gebremst werden

CBRE geht davon aus, dass mangelndes Angebot und eine verhaltene Nachfrage das Einzelhandelsimmobilientransaktionsvolumen in den verschiedenen Segmenten bremsen dürfte. Am dynamischsten dürften sich kleinere und mittelgroße Fachmarkzentren, die keinen größeren Fashion-Anteil haben, sowie Supermärkte und Discounter entwickeln. Weil festverzinsliche Anlagen auch weiterhin nur wenig Rendite abwerfen werden, dürfte im Jahresverlauf der Druck auf institutionelle Anleger steigen, in Immobilien zu investieren. Weil der deutsche Einzelhandelsimmobilienmarkt einer der größten in Europa ist und die Krise zudem bislang relativ gut überstanden hat, dürfte er letztlich von steigendem Interesse institutioneller Investoren profitieren. (ahu)