China und Italien arbeiten zusammen – wer wird folgen?

26.03.2019

Manuel Peiffer, Relationshipmanager GVS Financial Solutions / Foto: © GVS

In den letzten Jahren hat das „one belt one road Projekt“ auch schon die EU gespalten. 2017 blockierte Griechenland eine gemeinsame Erklärung der 28 EU-Staaten, mit der die Menschenrechtssituation in China verurteilt werden sollte.

China hat seit der Krise im Jahr 2009 massiv in Griechenland investiert. Somit drängt sich der Verdacht auf, dass sich die griechische Regierung auf diese Weise bei China bedankt hat. Aktuell sorgt Italien für Gesprächsstoff.

Italien first

Italien hat das umstrittene Seidenstraßen-Abkommen mit China unterzeichnet, welches milliardenschwere Investitionen und engere Handelsbeziehungen zur Folge haben. Konkret erhalten Italienische Firmen Aufträge in einem Gesamtvolumen von mehreren Milliarden Euro. Dabei sollen Stahlfabriken und Gasnetze in China gebaut, Gasturbinen geliefert, und Landwirtschaftsprodukten wie Orangen und Schweinefleisch exportiert werden. Umgekehrt wird Peking unter anderem in die Häfen in Genua und Triest investieren. Italiens Minister für wirtschaftliche Entwicklung erklärte stolz, dass Italien das erste Land der größten sieben Wirtschaftsnationen G7 ist, das sich dem Seidenstraßen-Projekt anschließe. Die populistische Regierung in Italien gibt auch offen zu, dass sie mit diesem Abkommen die nationalen Interessen in den Vordergrund rückt. Gerade in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Lage erhoffen sich die Italiener dringend benötigte Impulse.

Gefahr von Abhängigkeit wächst

Nachdem das hochverschuldete Italien den Chinesen quasi den roten Teppich ausgerollt hat hagelt es bereits Kritik von den anderen EU-Staaten und den USA. Bundesaußenminister Heiko Maas äußerte sich beispielsweise kritisch in dem er anmerkte, dass die europäischen Staaten nur bestehen können, wenn die EU geeint gegen „Riesen“ wie China, Russland oder auch den Vereinigten Staaten aufritt. Zudem befürchtet er, dass die Abhängigkeit von China signifikant zunehmen wird. Sollten weitere, vor allem hochverschuldete EU-Staaten auf den Seidenstraßen-Zug aufspringen, wird interessant zu beobachten sein, wie die Stimmung innerhalb der EU sich entwickelt. Ganz zu schweigen von der Frage, wie lange die Vereinigten Staaten noch tatenlos zusehen wie Ihnen die Butter sprichwörtlich vom Brot genommen.

Kolumne von Manul Peiffer, Relationshipmanager GVS Financial Solutions