Chancen im ganzen Land

10.01.2019

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Sachsen wird zunehmend attraktiv

Eine um 0,1 Prozentpunkte höhere Rendite als in Bonn können Immobilieninvestoren laut der Immowelt-Untersuchung in Leipzig erzielen, das von Andreas Gräf ebenfalls als attraktiver Standort genannt wird. Die sächsische Metropole befindet sich seit Jahren auf einem Wachstumskurs: Lag die Einwohnerzahl 2007 noch knapp unterhalb der 500.000, wurde Ende vergangenen Jahres die Zahl von 590.000 überschritten. Auch wenn das Einwohnerwachstum in den letzten Monaten nicht mehr ganz so stark ist wie in den Jahren davor, steuert Leipzig nach wie vor auf die Marke von 600.000 Einwohnern zu. Ein wesentlicher Grund für das starke Wachstum sind die zahlreichen, in den letzten beiden Jahrzehnten an gesiedelten Großunternehmen wie z. B. DHL, Porsche und BMW, die damit an eine große wirtschaftliche Tradition anknüpfen: So ebnete die Erhebung zur Reichsmessestadt im Jahr 1497 Leipzigs Aufstieg von einem regionalen Handelsplatz zu einem bedeuten den Knotenpunkt im Ost-West-Handel und macht die Stadt in den folgenden Jahrhunderten zu einer der wirtschaftlich wichtigsten Städte im Deutschland. „‘Außerhalb Leipzigs leben,

heißt ein recht erbärmliches Leben führen‘. Mit diesen Worten zitiert der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer den frühneuzeitlichen Juristen Benedikt Carpzov“, macht Klaus C. Hartrampf, Geschäftsführer der Hartrampf Grundinvest GmbH deutlich, dass nicht nur die größte Stadt Sachsens, sondern auch der Freistaat selbst äußerst stolz auf dieses Erbe ist. Aufgrund des starken Zuzugs in die Stadt bedeutet heute in Leipzig zu leben jedoch, mit deutlich höheren Immobilienpreisen zu leben als noch vor einigen Jahren: Mussten Wohnungskäufer laut der Immowelt-Untersuchung im Jahr 2011 durchschnittlich 1.030 Euro pro m² bezahlen, waren es im Jahr 2017 bereits 1.570 Euro. Deutlich erschwinglicher sind hingegen die Immobilienpreise im ca. 70 Kilometer weiter südlich gelegenen Chemnitz. Hier lagen die Wohnungspreise im letzten Jahr bei 780 Euro/m² und damit nur 70 Euro mehr als in 2011. „Genau wie Leipzig glänzt Chemnitz durch niedrige Arbeitslosigkeit und Rekordzahlen in allen Kategorien des wirtschaftlichen Wachstums. Anders als in Leipzig ist der Immobilienmarkt dort noch jung und bezahlbar“, erklärt Klaus C. Hartrampf. Zudem liegen die Renditen hier mit 6,9 % deutlich über dem, was Kapitalanleger am Leipziger Immobilienmarkt erzielen können.

Schwäbischer Verkehrsknotenpunkt

Im 17. und 18. Jahrhundert war Ulm ein wichtiger Ausgangspunkt für die später als „Donauschwaben“ bezeichneten Auswanderer, die mit den als „Ulmer Schachteln“ genannten Booten die Donau hinunterfuhren, um die von der Habsburger-Monarchie eroberten Gebiete in Südosteuropa zu besiedeln. Auch hat Ulm noch eine hohe verkehrstechnische Bedeutung. So liegt die Stadt mit der A 7 und der A 8, die sich im nahe gelegenen Autobahnkreuz Ulm/Elchingen kreuzen, an gleich zwei Autobahnen mit bundesweiter Bedeutung. Dank der ICE-Strecke München-Stuttgart sind zudem zwei Metropolen in einer guten Stunde per Zug zu erreichen. Die verkehrstechnisch gute Lage Ulms hat dort zahlreiche Großunternehmen wie z. B. AEG und Continental ansiedeln lassen. Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung bezeichnet Andreas Gräf Ulm als lohnenswerten Standort für Immobilieninvestitionen.

Wie wichtig wirtschaftliches Wachstum für die zukünftige Attraktivität eines Immobilienstandortes ist, macht Symon Hardy Godl abschließend deutlich. „Städte, die wirtschaftlich kaum wachsen, sehen wir eher kritisch. Auch dort steigen zwar seit ein paar Jahren die Preise, dies ist aber oft dem Mangel an Investitionsmöglichkeiten bei hoher Liquidität geschuldet, als dass diese Investitionen per se besonders attraktiv wären. Sollten die Zinsen steigen, sehe ich hier am ehesten Risiken einer Preiskorrektur.“ (ahu)