Chancen auf Neugeschäft für Makler
23.04.2025

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„2024 war sowohl für die Branche als auch für die SDK ein starkes Jahr. So verzeichneten wir einen Zuwachs an Vollversicherten von rund 20 % gegenüber dem Vorjahr“, sagt Olaf Engemann. Dabei stellt er ein zunehmendes Interesse an Premiumtarifen fest. „Die Zeiten, in denen manche Leute mehr Geld in die Versicherung ihres Autos als in die eigene Gesundheit investieren wollten, sind weitgehend vorbei. Den Menschen ist bewusst, dass Gesundheit das höchste Gut ist, und sie sind entsprechend bereit, hierfür Geld auszugeben“, ergänzt Engemann. Gleichermaßen kann auch Wiltrud Pekarek bei den Kunden ein zunehmendes Streben nach Qualität erkennen. „Das Bewusstsein, dass die Entscheidung für die PKV weniger eine finanzielle, sondern vor allem eine qualitative Frage ist, hat deutlich zugenommen. Darüber hinaus steigt die Nachfrage nach der betrieblichen Krankenversicherung weiter rasant. Auch hier sehen wir ein zunehmendes Verständnis vieler Firmen für die Bedeutung einer hochwertigen Gesundheitsversorgung ihrer Belegschaft“, so Pekarek weiter.
Ausblick für 2025
Vor diesem Hintergrund fällt auch der Ausblick für dieses Jahr sehr positiv für die PKVs aus. „2025 haben wir einen recht vielversprechenden vertrieblichen Start hingelegt – und die Vertriebsproduktion beim Jahresauftakt ist zuletzt meist ein guter Indikator für den weiteren Jahresverlauf gewesen“, zeigt sich Dr. Rainer Wilmink optimistisch. Ähnlich positiv blicken auch die Hallesche, die SDK sowie die HanseMerkur auf die weitere Entwicklung. Zentrale Gründe dafür sieht Olaf Engemann darin, dass die Menschen zunehmend Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des GKV-Systems haben. „Insbesondere dann, wenn sie sich ihren GKV-Beitrag anschauen, dessen Höchstsatz mittlerweile bei knapp 1.200 Euro im Monat liegt. Dann fragen sich die Menschen auch, was sie dafür eigentlich an Gegenleistung erhalten. Spätestens ab diesem Punkt ist der Weg zum Versicherungsmakler nicht weit“, meint der SDK-Vorstand.
Furcht vor zu hohen Beiträgen im Alter
Manche schrecken jedoch aus Angst oder Unkenntnis vor dem Wechsel in die PKV zurück. Doch durch zahlreiche Maßnahmen, wie dem gesetzlichen Zuschlag, der zusätzlichen Zuschreibung oder Limitierungen von Beitragsanpassungen entwickelten sich die Beiträge bei vielen Privatversicherten ab dem Rentenalter moderat, erklärt Wiltrud Pekarek. „Gleichwohl – und daher rührt häufig die Wahrnehmung stark steigender Beiträge – wird es PKV-Versicherte geben, die anfangs durch den Wechsel in die PKV sogar sparen konnten, in der Rentenphase einen höheren Beitrag bezahlen, als wenn sie in der GKV geblieben wären“, so Pekarek. Deshalb empfiehlt die Vorständin, die Ersparnis der Anfangsjahre in eine zusätzliche Altersvorsorge zu investieren.
Forderungen an die Politik
Die Kostenexplosion im Gesundheitswesen erhöht auch den Handlungsbedarf der neuen Bundesregierung. „Neben der langfristigen Finanzierbarkeit der GKV muss die Politik dafür sorgen, dass das duale Gesundheitssystem aus GKV und PKV gestärkt und eine Einheitskasse verhindert wird“, sagt Eric Bussert, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei der HanseMerkur. „Die PKV ist ein Innovationsmotor, von dem das gesamte System profitiert. Viele Länder beneiden uns um diese Ausrichtung. Unterm Strich trägt die PKV durch ihre Eigenfinanzierung signifikant zur Qualitätssicherung und Entlastung des Gesundheitssystems bei“, so Bussert. (mho)

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