BVI plädiert für Regulierungswende

11.02.2020

Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer BVI / Foto: © BVI

Der Strauß an Investmentthemen ist üppig. Altersvorsorge, das zunehmend in den Vordergrund drängende Sujet des nachhaltigen Investierens als auch die überbordende Regulierung sind zentrale Felder. Das wurde auch bei der heutigen Jahrespressekonferenz des BVI deutlich.

„Bei der Zukunftssicherung der Bevölkerung und der Verbreitung nachhaltiger Anlagen geht schon heute an der Fondswirtschaft kein Weg vorbei“, sagt BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter auf der Jahrespressekonferenz. „Wir könnten noch mehr tun. Aber dafür müssten die Gesetzgeber in Deutschland und der EU die richtigen Weichen stellen.“

Der BVI fordert daher eine Regulierungswende in der EU. Die überbordende Regulierung bindet enorme Ressourcen, die für Investitionen in Technologie und die Erschließung neuer Märkte fehlen. Die EU muss globaler denken und neben Verbraucherschutz und Finanzmarktstabilität auch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Finanzindustrie als Regulierungsziel verankern. „Die Überregulierung in der EU behindert Europas Asset Manager im globalen Wettbewerb. Sie ist fixiert auf Verbraucherschutz und Finanzmarktstabilität und berücksichtigt bei aufsichtlichen und regulatorischen Abwägungsentscheidungen nicht die Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der Asset Management Branche. Das muss sich ändern“, so Richter. In den USA sei die Wettbewerbsfähigkeit der Finanzwirtschaft schon länger ein Regulierungsziel – mit sichtbarem Erfolg. In der EU spiele sie selbst in den Überlegungen zur Weiterentwicklung der Kapitalmarktunion bislang kaum eine Rolle. „Der Binnenmarkt ist wichtig, aber der Wettbewerbsdruck kommt von außen. In dieser Beziehung ist ein Level-Playing-Field unerlässlich.“ Die Branche würde weder nach Schutz noch nach Förderung rufen, sondern sich schlicht eine ausgewogene Regulierung wünschen, die sie im globalen Wettbewerb nicht behindert. Das Mandat von Kommissionspräsidentin von der Leyen an den neuen Finanzkommissar Dombrovskis, die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu fördern, wertet der BVI als ersten Schritt in die richtige Richtung.

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