Bringt Multi-Asset deutliche Mehrwerte im Risikomanagement?
20.07.2020
Thomas Hünicke / Foto: © WBS Hünicke Vermögensverwaltung GmbH
Es scheint aber so, als würden Multi-Asset-Strategien genau diesen Ansatz verfolgen und als Alternativen taugen, in wirklichen Krisen Mehrwerte im Risikomanagement zu schaffen und unerwartete Ereignisse zu meistern. Aufgrund der breiten und flexiblen Streuung über Aktien, Anleihen, Rohstoffe, aber auch Alternative Investments wie Private Equity hinweg haben es verschiedene Multi-Asset-Strategien geschafft, auch während der Hochphase der Krise Verluste weitgehend zu begrenzen. Gerade im Vergleich mit den allgemeinen Rückgängen an den Kapitalmärkten und vielen Aktienfonds haben Multi-Asset-Konzepte ihren Wert bewiesen, wie der exemplarische Blick in Fondsstatistiken, aber auch die Analyse von Einzelkonzepten zeigt. Der Rückgang bewegt sich durchschnittlich weit unter den Verlusten der Indizes im niedrigen einstelligen Bereich. Und zugleich haben zahlreiche Fonds im Rahmen der allgemeinen Aufholjagd interessante Gewinne einfahren können und stehen auf Jahressicht häufig bereits wieder im Plus.
Durch die guten Ergebnisse in der Breite der Multi-Asset-Strategien scheinen die Erfolge in der Krise keine Zufallstreffer zu sein, sondern offensichtlich Ergebnis der breiten Streuung. Deutet das nun darauf hin, dass Multi-Asset Anlagerisiken maßgeblich begrenzen kann? Natürlich kann eine professionelle, breite und aufeinander abgestimmte Anlagestrategie das Risikomanagement vorantreiben. Aber Manager und Anleger sind gefragt, sich aktiv mit den Konzepten auseinander zu setzen – denn das Multi-Asset natürlich nicht per se für Risikominimierung steht, versteht sich wohl von selbst. Im Fokus muss ein aktiver Umgang mit den Vermögenswerten in einem Multi-Asset-Konzept stehen, etwa in Form eines kurzfristigen Abbaus der Aktienquote, einer defensiven Positionierung über alle Anlageklassen hinweg, sinnvolle Aktienabsicherungen sowie die Allokation von Fondsvermögen in kapitalmarktunabhängige Sachwerte wie Immobilien und Infrastruktur.
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Kolumne von Thomas Hünicke, geschäftsführender Gesellschafter der unabhängigen WBS Hünicke Vermögensverwaltung GmbH aus Düsseldorf