Bringt Multi-Asset deutliche Mehrwerte im Risikomanagement?

20.07.2020

Thomas Hünicke / Foto: © WBS Hünicke Vermögensverwaltung GmbH

In der Hochphase der Corona-Pandemie haben die Märkte extrem geblutet. Somit sind natürlich auch viele Fonds und Vermögensverwaltungsstrategien in Mitleidenschaft gezogen worden. Multi-Asset-Strategien hingegen konnten ihre Verluste vielfach weitgehend begrenzen. Kann Multi-Asset damit auch unerwartete Ereignisse meistern?

Die katastrophalen Entwicklungen an den Kapitalmärkten und in der Realwirtschaft im Zuge des weltweiten Ausbruchs der Corona-Pandemie im März sind weiterhin präsent. Viele Investoren haben weitreichende Vermögensverluste hinnehmen müssen, auch wenn viele Indizes bereits wieder nur noch weniger Prozent von ihren Höchstständen aus dem Vorjahr entfernt sind oder diese – wie der US-amerikanische Technologieindex Nasdaq – schon überschritten haben. Dennoch bleiben weitreichende Risiken, solange die Pandemie nicht wirklich besiegt erscheint: Viele Experten rechnen damit, dass es immer zu teils erheblichen Kurskorrekturen kommen kann. Es scheint also, als müssten Anlegern mit einer deutlich gestiegenen Schwankungsanfälligkeit bei ihren Aktieninvestments leben.

Dazu tritt die Erkenntnis: Die Corona-Pandemie hat zwar zu einer Krise historischen Ausmaßes geführt und gilt vielen als die größte wirtschaftliche Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Aber es wird nicht die letzte globale Verwerfung bleiben, denn auch nach dem Sieg über das Virus (sofern es diesen überhaupt geben wird) können neue Pandemien ausbrechen und geo- und wirtschaftspolitische Ereignisse für Wohlstandsverluste sorgen – man denke nur an den US-chinesischen Handelsstreit oder das seltsam-gefährliche Gebaren autokratischer Herrscher rund um die Welt.

Daher stellt sich einmal mehr die Frage, inwiefern sich Kapitalmarktrisiken – so unwahrscheinlich sie auch sein mögen – strategisch abmildern lassen können. Denn jeder Krise wohnt auch eine Chance inne. Und die heißt aktuell und jederzeit: Sorge dafür tragen, dass das Portfolio in Zukunft noch sicherer, noch stabiler wird. Das ist natürlich einfacher gesagt als getan. Denn in Zeiten des Niedrigzins und generell hoher Volatilität und Preise über alle Assetklassen hinweg erscheinen viele mögliche Strategien als ausgereizt beziehungsweise nicht tragfähig.

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