Blue Energy Group AG unter der Lupe
24.01.2025
Philip Nerb. Foto: @ werteanalysen.com
Nach einer ersten Finanzierungsrunde 2023 bietet die Blue Energy Group AG vorbörslich Zugang zu vinkulierten Namensaktien. Das Unternehmen überzeugt mit einer nachweislich funktionierenden Technik in einem hochattraktiven Marktumfeld und mit einem sehr positiven Chancen-Risiko-Verhältnis.
Die Partner
Die Blue Energy Group AG, Senden, wurde Ende 2022 im Handelsregister eingetragen. Sie entstand aus der Verschmelzung mehrerer GmbHs, die für die Betreuung von Energieparks gegründet worden waren. Die Wurzeln gehen auf das Jahr 2013 zurück; Stand 2024 hat die AG über Privatplazierungen ein Grundkapital von € 525.692 gesammelt. Mit der vorliegenden Emission soll das Grundkapital auf € 600.000 erhöht werden. Die Unternehmensgruppe hat bis dato neben den Unternehmensanleihen auch projektbezogene Nachrangdarlehen emittiert. Das Gesamtvolumen der Anleihen beträgt aktuell rund € 10,7 Mio. Die nicht testierte Zwischenbilanz Mitte 2024 weist ein Anlagevermögen von € 26,5 Mio. aus. Die Zahlen belegen ein finanziell gesundes Unternehmen, das auf einer soliden finanziellen Basis steht. Da die AG sich in einem sehr planbaren Umfeld mit langfristigen Lieferverträgen befindet, ist auch die wirtschaftliche Basis stabil.
Die bisherigen Emissionen des Unternehmensverbundes waren vergleichsweise kleinvolumig. Die aktuelle Emission mit bis zu knapp € 6 Mio. passt zu diesem Emissionsschema. Künftig sollen weitere kleinteilige Anleiheemissionen erfolgen, um einzelne Kraftwerke zu finanzieren. Die aktuelle Emission stellt die finale Finanzierungsstufe für das Referenzprojekt in Senden dar. Die bisherigen Emissionen laufen offensichtlich völlig problem- und störungsfrei, sämtliche Rückzahlungen erfolgen vertragsgemäß.
Die Unternehmensgruppe wird mehrheitlich vom alleinigen Vorstand Jochen Sautter (71%, Rest Streubesitz) gehalten. Dieser hat neben einer technischen Ausbildung auch ein BWL-Studium absolviert. Zum Analysezeitpunkt beschäftigt die Unternehmensgruppe 16 Mitarbeiter. Die technische Expertise im Haus ist offensichtlich groß, was sich nicht zuletzt im patentierten Verfahren des Energiegewinnungsprozesses zeigt. Auf Fragen im Rahmen der Analyse reagierte das Unternehmen umgehend.
Stärken: Erfahrene Entscheidungsträger, professionell aufgestelltes Unternehmen. Unternehmen weist ausgeprägte Alleinstellungsmerkmale für den Zielmarkt auf.
Der Markt
Ich betrachte den Zielmarkt mit sehr gemischten Gefühlen: Einerseits halte ich die planmäßige Zerstörung der Wirtschaft in Deutschland für entsetzlich und moralisch nicht entschuldbar. Die Politik hat sich in den letzten Jahren zu willfährigen Handlangern internationaler Akteure machen lassen, die mittelfristig zu einer massenhaften Verarmung des Volkes und einer gezwungenen Sozialisierung des Staatswesens führen werden. Auf Basis nachweislich falscher Propaganda einer international vernetzten Gruppe von Wirtschaftsbonzen erfolgt hierzulande ein bedenkenloser Kahlschlag ganzer Wirtschaftszweige. Die Basis der Wirtschaft – eine günstige und belastbare Energie – wurde mutwillig zerstört. Als Folge erleben wir eine Deindustrialisierung und explodierende Energiepreise, die für Privathaushalte immer schwerer zu tragen sind. Nun stehen die Bürger nach der furchtbaren „Energiewende“ vor einer „Wärmewende“. Die postulierte „Verkehrswende“ scheitert ja glücklicherweise gerade an der Realität, wie den Kfz-Zulassungszahlen zu entnehmen ist. Die „Wärmewende“ geht einher mit dem Abnahmezwang vom lokalen oder regionalen Versorger für den Privathaushalt. Diese Zustände kennt man aus den sozialistischen Ländern der ehemaligen Sowjetunion, wo der zentrale Versorger über die Nutzung der Heizung entschied – diese wurde jeden Winter zu spät an- und im Frühling zu früh ausgeschaltet. Der einzelne Nutzer konnte nicht über die Heizung entscheiden, war also komplett fremdgesteuert. Und genau diese rückwärtsgewandte Zukunft ist für Deutschland (und sogar Europa) absehbar. Was sich auf privater Ebene für einen freiheitlich orientierten Menschen als unsäglicher Zustand darstellt, lässt gleichzeitig das Investorenherz höher schlagen.
Denn andererseits entsteht damit ein Marktumfeld, das für Investoren perfekt ist: Die Kommunen versinken in Schuldenbergen. Selbst Kommunen, die ihre Perlen an US-amerikanische Investoren veräußert haben (wie Leipzig), stehen aktuell vor einer neuen Schuldenaufnahme. Sind diese klammen Kommunen nun, qua Gesetz, gezwungen, das Gasnetz gegen ein Fern- bzw. Nahwärmenetz auszutauschen, können sie nicht noch in die notwendigen Heizkraftwerke investieren. Hier kommt die Blue Energy ins Spiel: Mit ihrem ersten Referenzprojekt in Senden kann sie den Nachweis einer funktionierenden Technik liefern. Die Wettbewerbssituation ist eindeutig sehr gut, wie unterschiedliche Untersuchungen belegen. Offensichtlich gibt es, speziell im Bereich der Wärmeerzeugung, keine nennenswerten Konkurrenten. Fernwärme wird gerne über Geothermie erzeugt (Stadt München), dies ist aber nur an wenigen ausgewählten Standorten möglich. Eine konstante und risikofreie Versorgung mittels nicht-fossiler Brennstoffe ist (außer bei Müllverbrennungsanlagen) eine technische Herausforderung, die aktuell und auf absehbare Zeit tatsächlich nur wenige Marktteilnehmer beherrschen. Da die Abnahmeverträge mit den jeweiligen Stadtwerken stets rund 20 Jahre laufen und in der Regel indexiert sind, haben wir eine klassische Infrastrukturinvestition, die in jeder Hinsicht überzeugt. Die Zugangshürden liegen in der technischen Befähigung der Projektpartner. Diese Hürde kann die Blue Energy nachweislich meistern und sich als Projektpartner für beliebig viele Kommunen deutschlandweit etablieren.
Dazu kommt ein weiterer Bereich: Die Technik der Blue Energy erzeugt parallel zur Wärme Strom. Daher ist diese grundlastfähige Energie auch interessant für Industriekunden, die noch in Deutschland verbleiben und Bedarf an stabilem Strom haben. Das Marktvolumen liegt, laut Blue Energy, bei über € 4 Mrd. Die Aufteilung der geplanten Projekte in Einzelinvestments wird, aus Anlegersicht, für eine perfekte Risikoaufteilung sorgen.
Stärken: Der Zielmarkt ist hochattraktiv und bietet eine hohe Planungssicherheit. Emittent verfügt über einen etablierten Zugang dank des ersten Referenzprojekts.
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