Bitte mit Versicherung!
16.09.2019
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Auftraggeber wollen versicherte Dienstleister
Durch Programmierfehler oder Verzögerung von Projekten können sehr schnell große Schäden entstehen. Um zumindest deren finanziellen Folgen abzumildern, ist für die Auftraggeber wichtig, dass ihr IT-Dienstleister versichert ist. So gaben 83 % der befragten IT-Dienstleister an, dass ihre Auftraggeber einen Nachweis über eine IT-Betriebshaftpflicht fordern. 75 % der Unternehmen bestehen zudem auf einer ab abgeschlossene IT-Berufshaftpflicht auf Seiten der externen Spezialisten.
Mit Blick auf den Deckungsumfang einer IT-Versicherung wünschen sich 84 % der IT-Dienstleister, dass ein cyberbedingter Betriebsausfall Teil der Versicherungsleistung ist. Für 78% wäre die Abdeckung von Schäden durch die Verletzung geistiger Eigentumsrechte wichtig und 72% sähen gerne Schäden durch externe Cyber-Angriffe abgesichert.
„Diese gewünschten Deckungselemente zeigen zum einen, dass Versicherer noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten haben, was eine IT-Versicherung von einer Cyber-Police abgrenzt und welche Schäden in welchem Versicherungsschutz gedeckt sind. In der Kundenwahrnehmung ist die Grenze zwischen klassischen IT-Haftpflichtschäden und Cyber-Schäden – ob selbst verursacht oder durch Dritte – fließend. Für einen vollumfänglichen Schutz ist der Abschluss einer ergänzenden Cyber-Komponente heute unerlässlich und Versicherer sollten verstärkt integrierte Angebote entwickelt“, so Marc Thamm, Underwriting Manager Technology, Media & Communications bei Hiscox.
„Die Digitalisierung kann in Deutschland nur dann erfolgreich voranschreiten, wenn sich sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer von IT-Projekten sicher sein können, dass die digitalen Risiken abgesichert sind. Die schnelllebige vernetzte Welt braucht passgenaue und gleichzeitig flexible Sicherheitsnetze, um Gefahren im Zaum zu halten. Dennoch sehen wir noch immer, dass IT-Dienstleister über nicht zeitgemäßen Versicherungsschutz verfügen. Nach wie vor gelten z. B. Stand-der-Technik-Klauseln, Entschädigungsgrenzen für wichtige Komponenten oder ein eingeschränkter Versicherungsschutz für Verzögerungsschäden. Dies hemmt IT-Dienstleister in der erfolgreichen Umsetzung ihres Geschäftsmodells, schafft im Schadenfall Frust zwischen den Vertragsparteien und führt im schlimmsten Fall zu einer Deckungsablehnung. Neben klaren vertraglichen Regelungen sollte daher auch ein zukunftsgewandter Versicherungsschutz für IT-Dienstleister zu den Must-Haves der Branche zählen. Damit können sich alle Beteiligten aktuell und in Zukunft auf ihre digitalen Geschäftschancen fokussieren“, so Marc Thamm abschließend. (ahu)