Bigger ist nicht immer better

14.04.2020

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Auch Volker Arndt macht deutlich, dass eine Einwohnerzahl von über 1 Mio. noch lange nicht bedeuten muss, dass diese Stadt in die oberste Kategorie der Immobilienmärkte gehört. So nennt er Dallas als Beispiel für eine Secondary City, die ein regionales Wirtschaftszentrum darstellt – dabei hat die texanische Metropole immerhin 1,3 Mio. Einwohner. Ohnehin sollten Anleger bei US-Immobilieninvestments nicht zu viel Gewicht auf die Bekanntheit der Stadt oder deren Stellung im Immobilienmarkt legen. „Primary Cities wie New York klingen attraktiv, bergen aber durch die starke Preisentwicklung ein Rückschlagpotenzial“, so Volker Arndt, dem zufolge das für Secondary Cities nicht gelte. „Diese weisen attraktive Preise und einen enormen Zuzug an Unternehmen auf. Wichtig bei der Auswahl des Standortes sind u. a. die Bedingungen auf dem Wohnungsmarkt, die Lebenshaltungskosten und die Höhe der Bundeseinzelstaatensteuern. Sind diese zu hoch, zieht es Unternehmen und Menschen an Orte, die relativ gesehen günstig sind, aber eine hervorragende Infrastruktur bieten“, so Arndt, der deshalb vor allem im Süden der USA gute Chancen sieht. „Die Prognosen für Texas, Florida oder Nevada sind hier sehr günstig.“

Mit einer Fläche von knapp 10 Mio. m² sind die USA nur unwesentlich kleiner als ganz Europa und weisen entsprechend auch eine sehr große Diversität bezüglich ihrer Immobilienmärkte auf. „Der amerikanische Immobilienmarkt bildet in etwa den Europas ab. Es gibt da sehr teure und auch sehr günstige Märkte“, erklärt Wolfang J. Kunz. Der Sales Director der DNL Real Invest AG macht auch deutlich, dass die Märkte wirtschaftlich und demografisch sehr verschieden sind. „In New York gibt es sehr viele Einpersonenhaushalte, in Atlanta haben die Haushalte hingegen durchschnittlich 3,8 Kinder. Zudem sind die Lebenshaltungskosten in Atlanta nur 40 % von denen in New York.“ Die deutlich niedrigeren Lebenshaltungskosten bedeuten aber nicht, dass die Region um Atlanta weniger gute Voraussetzungen für Immobilieninvestments bietet – im Gegenteil: „Seit über 30 Jahren ist der Südosten in den Punkten Bevölkerungszuwachs, Beschäftigungswachstum und Produktivitätssteigerung landesweit unübertroffen. Dieses nachhaltige Wachstum fördert die Nachfrage an Gewerbeimmobilien und bietet uns die Möglichkeit, kontinuierlich Werte zu schaffen“, erklärt Allan Boyd Simpson, Präsident und CEO von TSO. Bei der Nutzung dieser Möglichkeiten müssen aber auch immer die Makrolage beachtet werden. „Alleine in Atlanta haben wir 21 verschiedene Büroimmobilienmärkte. Da reichen die Mietpreise von 60 Dollar pro Quadratfuß in Midtown West über 35 Dollar pro Quadratfuß in Midtown Mitte bis hinzu zu 25 Dollar im nördlichen Bereich“, so Wolfgang J. Kunz abschließend. (ahu)