Bella Figura

12.12.2019

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Einer ist tiefenentspannt

Doch vor den Erwartungen an die Zukunft steht erst noch das Jahresendgeschäft 2019. Spielt es eigentlich auch im Hinblick auf Riester-Verträge eine Rolle? Für Gräfer auf jeden Fall: „Gerade gegen Jahresende macht es Sinn, dass der Vermittler prüft, ob er bei all seinen Riester-Kunden den jährlichen Zulagen-Check durchgeführt hat.“ Habe ein Kunde im aktuellen Jahr einen zu niedrigen Eigenbeitrag eingezahlt, um die volle Zulagenförderung zu erhalten, könne dies nun noch mit einer Zuzahlung ausgeglichen werden. Gilleßen weist noch auf etwas anderes hin: „Das Jahresende ist vor allem für laufende Riester-Verträge wichtig. Zu diesem Zeitpunkt ist bekannt, wie hoch das Jahreseinkommen des laufenden Jahres sein wird, welches als Berechnungsgrundlage für die Beiträge im nächsten Jahr gilt.“ Denn nur wer 4 % des Vorjahresbruttoeinkommens im folgenden Jahr in den Riester-Vertrag einzahle, erhalte die Zulagen ist voller Höhe. Insofern sollten sich Vermittler im Zuge einer laufenden Betreuung mit den Kunden in Verbindung setzen und zulagenrelevante Veränderungen erfragen, wie z. B. hinsichtlich des Gehaltes oder der Geburt eines Kindes. So werde sichergestellt, dass der Riester-Vertrag perspektivisch die volle staatliche Förderung erhalte. Dass es allerdings zum Jahreswechsel einen besonderen Run auf die Verträge gebe, kann zumindest Sattler nicht bestätigen: „Wir erhalten Riesteranträge kontinuierlich über das ganze Jahr hinweg. Das hängt aus unserer Sicht damit zusammen, dass die Möglichkeit der Riesterförderung in jedem Beratungsgespräch angesprochen wird – und das von Januar bis Dezember. Man beobachte natürlich gegen Jahresende, dass viele Verträge auf den Jahresbeginn zurückdatiert würden oder Sonderzahlungen flössen, um die komplette steuerliche Förderung ausnutzen zu können. Die Alte Leipziger biete für die geförderten Produkte eine Sonderregelung an: Eine Rückdatierung könne bis zu Beginn des neuen Jahres vorgenommen werden. Aus einem besonderen Grund ist ein anderer Versicherer ganz entspannt, wie Dr. Michael Martin, Leiter Produkt- und Marktmanagement Leben der Nürnberger, erklärt: „Wir haben wir uns bereits 2017 entschieden, keine klassische Riester-Rente mehr anzubieten.“ Selbstverständlich hätten Kunden aber die Möglichkeit, eine Riester-Förderung über die Basisrenten oder die bAV zu erhalten. (hdm)